Die schlechten Neuigkeiten hören einfach nicht auf. Die Brandschutzanlage hat der letzte Betreiber einfach mitgenommen. Kostenpunkt: 15.000 Euro. Auch die Heizkörper hat der Mann abgeschraubt und sich damit aus dem Staub gemacht. Das Zwölf-Zimmer-Hotel rottet unterdessen vor sich hin.
"Der Plan war, das neue Gebäude zu veräußern. Das ist ja durch einen Erbpachtvertrag in den Besitz der Gemeinde übergegangen", erklärt Bürgermeister Louis Goebbels. "Das Gebäude war praktisch abgeschrieben. Der Erlös sollte dann in das alte Gebäude investiert werden. So hätten wir ein Hotel gehabt und das alte Gebäude wäre in Ordnung gewesen. Das hat sich leider Gottes zerschlagen."
Goebbels ist enttäuscht. Einen möglichen Investor hatte die Gemeinde nämlich an der Hand. Doch der ist jetzt abgesprungen. "Die Gründe zu analysieren fällt mir sehr schwer. Wir haben fast zehn Monate mit dem möglichen Betreiber verhandelt. Wir sind bei den Bedingungen bis zum Minimum heruntergegangen. Trotzdem ist er in letzter Minute doch noch abgesprungen".
"Warum? Es heißt, es rechnet sich nicht mit zwölf Zimmern. Obwohl anfangs ein Investitionsvolumen von einer Million Euro im Raum stand, war es zum Schluss überhaupt nichts mehr. Da kann man nichts machen. Es ist zwar enttäuschend, aber es ist nunmal so."
Dabei ist die Gebäudesubstanz des Park-Hotels nicht unbedingt schlecht - eine ordentliche Renovierung vorausgesetzt. Die Zimmer sind hell. In den Mezzaninezimmern finden auch Familien eine Unterkunft. Und ein kompletter Wellnessbereich ist ebenfalls vorhanden.
Louis Goebbels hat schon eine Idee. "Wir brauchen absolut ein Hotel in Kelmis. Es hat früher immer Hotels in Kelmis gegeben. Wir versuchen, etwas im touristischen Bereich aufzubauen. Der Radtourismus boomt, und aus dem Grund muss etwas passieren. Wir prüfen jetzt die Option, es über die autonome Gemeinderegie selbst zu betreiben. Die Möglichkeit besteht. Wir haben das rechtlich prüfen lassen. Mal schauen, wie wir mit unserer Kalkulation auskommen."
Die Gemeinde Kelmis als Hotelbetreiber. Eine Alternative, die zumindest noch für einigen Diskussionsstoff sorgen wird.
Volker Krings