Bisher kamen in Lontzen nur 40 Prozent des Stroms, der von der Gemeinde verbraucht wird, aus erneuerbaren Energien. Grund für den Wechsel sind die neuen Strompreise der Anlaufzentrale der Provinz Lüttich. Dort kostet der zu 100 Prozent grüne Strom jetzt genau so viel wie der Strom aus gemischten Energiequellen.
Daneben beschloss der Gemeinderat mehrere Anschaffungen, darunter eine Einbruchsmeldeanlage für die Schule Walhorn und neue Fahrzeuge für den Bauhof.
Auch der Tätigkeitsbericht der Kommission für ländliche Entwicklung wurde gutgeheißen. In den letzten zehn Jahren hat die Kommission für ländliche Entwicklung insgesamt 81 Projekte in Angriff genommen. Rund die Hälfte davon wurde bereits verwirklicht und abgeschlossen, 24 Projekte laufen zurzeit und 13 stehen noch an. Schwerpunkt im letzten Jahr war das Dorf Walhorn mit der Erneuerung des Rolducplatzes und Arbeiten an den Wanderwegen.
Außerdem wurde die Internetseite der Gemeinde erneuert und eine Beschilderung der Gemeindebäche erstellt. 2016 läuft die Konvention mit der Wallonischen Region zur ländlichen Entwicklung in Lontzen vorläufig aus. Daher konnte die Kommission zurzeit noch keine neuen Projekte einreichen. Das Programm zur ländlichen Entwicklung in der Gemeinde soll aber fortgeführt werden.
Die Lontzener Ecolo-Fraktion will, dass sich die Gemeinde für die Einlagerung von Jodtabletten in ihren Gebäuden einsetzt. Das geht aus einer Frage der Fraktion am Donnerstagabend auf dem Gemeinderat hervor. Im Falle eines nuklearen Ernstfalles könne niemand garantieren, dass die Jobtabletten schnell genug an die Bevölkerung verteilt würden, meinte Ratsmitglied Yannick Heuschen von Ecolo. Daher müssten die Tabletten im Voraus und vor allem dezentral eingelagert werden.
Bürgermeister Alfred Lecerf sieht die Gemeinde aber hier nicht in der Pflicht: Der Katastrophenschutz sei Angelegenheit der Föderalregierung und die habe nunmal beschlossen, dass Jodtabletten nur in einem Radius 20 Kilometern um das Kraftwerk kostenlos zur Verfügung stehen, erklärte er zur Begründung seiner Absage.
Dieselbe Antwort hatte auch schon Ministerpräsident Oliver Paasch auf eine ähnliche Frage im Parlament gegeben. Doch für Heuschen reicht das nicht aus. Auch wenn man nicht zuständig sei, könne man sich als Gemeinde für seine Bürger einsetzen und den Druck auf die Verantwortlichen erhöhen, erwiderte er. Sich einfach nur für “nicht-zuständig” zu erklären sei zu einfach.
Anne Kelleter - Foto: BRF