Hier kommt schon einiges zusammen: Immerhin sind mit Weismes, Amel und St. Vith gleich drei (Pionier-)Gemeinden vom Ausbau des Radwanderweges betroffen. Und auch die Ausführung liegt in Händen von zwei Bauunternehmen. "Es ist in zwei Phasen ausgeschrieben worden, d.h. die erste Phase von Steinbach bis Montenau-Bahnhof wird von der Firma Trageco ausgeführt und von Montenau-Bahnhof bis St. Vith ist die Firma Bodarwé zuständig", erklärt Stephan Wiesemes, Tourismusschöffe der Gemeinde Amel.
Letztere zieht auch die Gräben für eine neue Wasserleitung, die vom noch im Bau befindlichen Wasserwerk am Wolfsbusch entlang des RAVeL bis hinter Born und von dort weiter nach Medell führen wird. Die Gemeinde Amel zahlt dafür 76.000 Euro und lässt die Doppelleitung durch ihre Arbeiter verlegen. "Da man die Ortschaften Medell und Meyerode von der neuen Aufbereitungsanlage Wolfsbusch versorgen wird, bietet es sich an, die Wasserleitungen über die RAVeL-Strecke zu verlegen", so Wiesemes.
Radwanderweg wird breiter
Für den eigentlichen Ausbau der Strecke ist der öffentliche Dienst der Wallonischen Region zuständig. Insgesamt liegen die Kosten bei rund 2,5 Millionen Euro. Dafür wird der Weg künftig besser zu befahren und zu unterhalten sein - und er wird breiter! "Die Strecke wird so gestaltet, dass 2,80 Meter asphaltiert wird und neben dieser asphaltierten Fläche wird dann eine 1,50 Meter breite Pferde- und Jogger-Strecke gemacht. Unter dieser wird dann die Wasserleitung liegen", erklärt Wiesemes.
Die breitere Streckenführung und die Platzerfordernisse für die Dauer der Arbeiten haben dazu geführt, dass der teils dichte Bestand an Bäumen und Gestrüpp entlang des Weges entfernt wurde… "Es ist teilweise gewünscht, eine Abholzung an solchen Strecken vorzunehmen - aus Gründen des Landschaftsbildes, so dass die Fahrradfahrer den Blick auf die Landschaft, auf die Ortschaften haben", erklärt Wiesemes. Wenn die Bauphase beendet sei, bestehe aber auch die Möglichkeit an besonders kahlen Stellen zurückzupflanzen. "Warten wir die Bauphase mal ab. Wenn’s fertig ist, wird eine Ortsbesichtigung stattfinden und alles weitere eingeleitet."
Arbeiten sollen bis Juni abgeschlossen sein
Wenn alles so läuft wie geplant, sollen die Arbeiten auf beiden Abschnitten bis Ende Juni abgeschlossen sein. Bis dahin müssen die Radfahrer parallel zum RAVeL einer ausgeschilderten Umleitung folgen… "Die RAVeL-Strecke ist gesperrt und ich bitte auch darum, dass man sich daran hält - aus Sicherheitsgründen, weil dort doch schwere Maschinen tätig sind. Und die Umleitung ist eigentlich auch sehr fahrradfreundlich gestaltet", so Wiesemes.
Und wenn alles fertig ist, kann über die alte/neue Trasse sowohl der RAVeL-Verkehr als auch das Ameler Trinkwasser flieβen…
Text und Bilder: Stephan Pesch