Die Herberge "De Lanterfanter" in Schönberg war 2011 die erste Unterkunft in der Wallonie, die mit dem "Green Key" ausgezeichnet wurde, und sie ist bislang die einzige in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Mittlerweile tragen 19 Betriebe in der Wallonischen Region das Label, darunter die Jugendherberge "Hohes Venn" in Malmedy.
Das internationale Gütezeichen wurde in Dänemark kreiert. Weltweit tragen mehr als 2.300 Einrichtungen den "Grünen Schlüssel". Das Programm ist mittlerweile in 17 Ländern vertreten. Es verpflichtet zu einem umweltbewussten nachhaltigen Vorgehen.
"Damit werden Bemühungen in Sachen Wasser, Energie, Müll, Energie und Mobilität ausgezeichnet. Auch die Themen Kurze Wege und nachhaltige Versorgung gehören dazu. So wird der nachhaltige Tourismus einem breiteren Publikum nahe gebracht", erklärt René Collin, Tourismusminister der Wallonischen Region.
Die Jugendherberge "Hohes Venn" in Malmedy trägt das Label schon seit drei Jahren. Es wird jeweils für ein Jahr verliehen. "Jedes Jahr müssen wir einen neuen Antrag einreichen. Es gibt verschiedene Kriterien, die wir erfüllen müssen. Es geht um Essen, Energie sparen. Wir müssen belegen, dass wir Fortschritte gemacht haben", erklärt Leiterin Isabelle Poleur.
Bio-Frühstück
Die Umweltbemühungen werden auch von den Touristen geschätzt, die hier ein Bio-Frühstück bekommen mit Produkten aus der Region. Auch die Räume wurden unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit komplett renoviert. "Wir haben zum Beispiel nur LED-Beleuchtung in unseren Zimmern. In den sanitären Anlagen gibt es Bewegungsmelder, vor allem weil die Kinder meistens vergessen, das Licht auszumachen. Die Wasserspülung ist auf sieben Liter begrenzt, und die Toiletten werden mit Regenwasser gespeist", erklärt Isabelle Poleur.
Auch das Freizeitprogramm ist ökologisch ausgerichtet. "Wir haben zum Beispiel hier einen Hochseilgarten auf der Ferme Libert. Wir haben auch viele Innenaktivitäten, so dass man keine Verkehrsmittel nutzen muss - zum Beispiel dieses Teambuilding für junge Leute. Wir organisieren auch Ausflüge mit der Draisine im Hohen Venn. Hier in der Jugendherberge haben wir sogar einen ökologischen Teich mit didaktischen Tafeln für Kinder."
Drei weitere Tourismusbetriebe in Spa und Verviers tragen ebenfalls den Grünen Schlüssel. Damit sich noch mehr Betriebe dem Nachhaltigskeitsprogramm des Labels anschließen, sollen die administrativen Kosten für das Gütezeichen gesenkt werden.
tlv/mb - Bild: TLV
Endlich entdeckt auch die Wallonische Region die Tugenden des s.g. grünen, sanften oder nachhaltigen Tourismus. Über 20 Jahre nachdem sich europaweit die Ökosiegel in den Beherbergungsbetrieben längst etabliert haben, propagiert Tourismusminister René Collin den "Green Key". Leider erwähnt der BRF nicht, dass es alleine für touristische Unterkünfte ca. 70 verschiedene Labels gibt: vom Grünen Koffer über die Blaue Schwalbe bis zum Grünen Schwan. Ein verwirrender Wildwuchs. Höchste Zeit, dass die Qualitätskriterien vereinheitlicht und Ordnung geschaffen wird.