Wegen Filmaufnahmen der britischen BBC zu der TV-Serie "The Missing" ist der Albertplatz in Malmedy am Donnerstag in ein deutsches Weihnachtsdorf verwandelt worden. Pünktlich zum Drehbeginn fiel Schnee - die perfekte Kulisse für einen Weihnachtsmarkt. Das Wasserbecken für den Kunstschnee wurde nicht gebraucht.
Im ersten Teil von The Missing ging es um das Verschwinden eines fünfjährigen Jungen und die jahrelange Suche nach ihm. Auch in der zweiten Staffel geht es um ein verschwundenes Kind. "Ich kann Ihnen nicht allzu viel verraten", sagt Produzent Julian Stevens, auch Produzent der bekannten BBC-Serie "The Fall" mit Akte-X-Star Gillian Anderson. Stevens hat schon bei dem oscarnominierten Drama "Das Mädchen mit dem Perlenohrring" mitgewirkt.
Verlust einmal andersherum
"Bei The Missing geht es natürlich um eine verschwundene Person. Wir haben hier eine Familie, die ihr Kind verliert. Wir erzählen aber nicht, wie die Familie an diesem Verlust zerbricht, sondern zeigen in Episode 1, wie die Person zurückkehrt. Wir zeigen, wie die Familie darauf reagiert, wenn sich ihr Herzenswunsch erfüllt."
"Aber wie immer bei 'The Missing' ist es nicht ganz so einfach. Die acht verbleibenden Episoden zeigen die Komplikationen und die Schmerzen, wenn eine Familie wiedervereint ist und, dass nicht alles ist, so wie es scheint." In der zweiten Staffel spielt Tchéky Karyo wieder den Ermittler Julien Baptiste. Neu dabei ist David Morrissey, bekannt aus der Zombie Serie "The Walking Dead".
Für die Handlung wurde Malmedy nach Deutschland verlegt. Auf der Place Albert I. ließ Stevens einen kleinen Weihnachtsmarkt aufbauen. Die umliegenden Cafés wurden umgetauft. "Wir suchten eine deutsch aussehende Stadt, die aber in Belgien liegen muss. Malmedy passte perfekt. Vor allem der schöne Platz, wo wir heute drehen. Wir haben ein Weihnachtsdorf mit Ständen, Menschen, die Geschenke verkaufen, und einen großen Weihnachtsbaum. Hier beginnt die Geschichte, wenn das verschwundene Mädchen zurückkehrt."
Unter den Statisten findet man natürlich auch Ostbelgier. Eine schöne Gelegenheit, einmal bei einer großen Filmproduktion dabei zu sein, findet Statist Shqiprim Thaqi. "Wir haben hier schon ein paar Szenen auf dem Weihnachtsmarkt gedreht. Gleich kommt aber die Hauptdarstellerin. Sie wird barfuß herumlaufen. Wir haben ja schon kalt mit Schuhen. Ich denke das wird eine interessante Szene!"
Drehort Belgien
Schon die erste Staffel von The Missing wurde größtenteils in Belgien gedreht, unter anderem in Huy und Brüssel. Grund sind auch Steuervorteile. Produzent Stevens erklärt, welche Vorteile Belgien noch zu bieten hat. "Wir lieben es, hier zu filmen. Es ist hilfreich, in einem Land zu drehen, in dem eine solch große Produktion auch möglich ist. Die Crew aus Staffel eins ist größtenteils auch wieder dabei. Wir sind nicht weit von England."
"Aber was wir am meisten brauchten, waren Schnee und Kälte und eine tolle Kulisse. Wir sind schnell in den Städten, wir haben tolle belgische Schauspieler hier. Die Schauspieler aus Frankreich, Deutschland und England haben es auch nicht weit. Belgien ist fantastisch zum drehen. Das sind die Vorteile von Europa, über das in England derzeit ja so viel diskutiert wird. Das hier ist ein Beispiel dafür, wie gut Europa ist."
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Nächste Woche wird in Schleiden gedreht, im Sommer kommt das Team dann nochmal nach Ostbelgien zurück.
Volker Krings