Der Wirtschaftsstandort Ostbelgien stand am Montag im Mittelpunkt eines Besuchs von Föderalminister Willy Borsus. Der MR-Politiker ist Minister für Mittelstand, die Selbständigen, Kleine- und Mittlere Unternehmen, die Landwirtschaft und soziale Integration.
Auf Initiative der ostbelgischen Liberalen besichtigte Borsus das auf Gummimischungen spezialisierte Unternehmen Hexpol in Eupen und die Schreinerei Gangolf in St. Vith. Außerdem traf er mit Vertretern des Horeca-Sektors und der Ortis-Laboratorien zusammen.
Als wirtschaftsfördernde Maßnahme der Föderalregierung nannte Borsus die Senkung der Lohnnebenkosten im Rahmen des sogenannten Tax Shifts. Die Auswirkungen würden ab dem zweiten Trimester 2016 spürbar, so der Minister.
Als weitere Maßnahme nannte der Minister die Bekämpfung des Sozialdumpings im Bau- und Transportsektor. Auch andere Bereiche wurden angesprochen, wie die Vergabe öffentlicher Aufträge oder etwa die langen Fristen für Baugenehmigungen.
Bei den Gesprächen mit Horeca-Vertretern ging es zum einen um die Beseitigung von Wettbewerbsnachteilen gegenüber den Grenznachbarn bei der Höhe der Mehrwertsteuer, zum anderen um die flexiblen Arbeitszeiten mit vielen Überstunden. Hier müssen nach Angaben von Borsus pro Arbeitnehmer bis zu 360 Überstunden im Jahr nicht versteuert werden, und auch die administrative Handhabung soll vereinfacht werden.
Ausdrücklich lobte Borsus das insgesamt positive Umfeld für Unternehmen in der Deutschsprachigen Gemeinschaft, was er nicht zuletzt auch am System der dualen Ausbildung festmachte.
Text und Bilder: Stephan Pesch