In diesem Jahr nimmt das Festival den Zuschauer wahrlich auf eine emotionale Weltreise mit: von "himmelhoch jauchzend" bis "zu Tode betrübt" zeigen die Stücke facettenreiche Geschichten und Einsichten über das Leben.
Insgesamt 18 Aufführungen von acht verschiedenen Produktionen gibt es dieses Jahr bei den Scenario Theatertagen zu sehen. Das Festival findet zum ersten Mal im Alten Schlachthof in Eupen statt. Schwerpunkt ist die Flüchtlingsthematik. "Ich glaube, das Stück, das am meisten hervor sticht ist das Stück 'Djihad'. Da geht es um drei junge Brüsseler, die ein wenig verloren sind im Leben und nach Syrien ziehen. Anfangs sind sie ein wenig idealistisch und dann auf dem Weg dorthin sehen sie, dass das alles nicht so lustig ist", erklärt die Programmverantwortliche Chantal Heck von Chudoscnik Sunergia.
Ebenfalls zum Thema passt das Stück "Baba" der Belgischen Kompagnie "Het Palais". Hier erzählt die junge Hauptdarstellerin über die Begegnung mit ihrem biologischen Vater, der aus einer völlig anderen Welt stammt, als sie selbst.
Ebenso wie "Djihad" wird auch "Baba"auf Französisch aufgeführt. Zu beiden Stücken gibt's vorab ein themenbezogenes Essen und danach die Möglichkeit, sich mit den Künstlern über das Werk zu unterhalten. "Wir möchten ja schon, dass die Leute nicht nur zum Stück kommen, sondern sich auch darüber austauschen", meint Chantal Heck.
Doch auch klassische Texte kommen bei den Scenario Theatertagen nicht zu kurz. Ganz anders als der Protagonist in Patrick Süßkinds ("Das Parfum") Monolog "Der Kontrabass". Hier möchte der etwas verschrobene Kontrabassist auch endlich mal raus aus dem Orchestergraben und ins Rampenlicht. Dabei liefert er dem Publikum ohne Unterlass komische und aberwitzige Einsichten ins Orchesterleben, zu überflüssigen Dirigenten und unfähigen Komponisten.
Neben den eher klassischen Theateraufführungen will Scenario aber auch immer andere Facetten der Bühnenkunst zeigen. Andere Aufführungsformen wie Tanz oder Zirkus findet man zum Beispiel im Eröffnungsstück des Festivals am Samstag, den 5. März. "Wir nennen das 360 Grad Jonglage, weil das Publikum um die Akteure herum sitzt. Das ist eine neue Form der Zirkuskunst", verspricht Chantal Heck.
Die Scenario Theatertage finden in diesem Jahr vom 5. bis zum 16. März statt. Mehr zum Festival, das vollständige Programm, Tickets und Infos gibt’s auf sunergia.be.
Anne Kelleter - Bild: Jonah Samyn