Für mehr als 800 Mitarbeiter der Hochschule, die an Werkzeugmaschinen forschten, ist vieles verloren. Für manche sind die Ergebnisse monatelanger oder jahrelanger Arbeit in Flammen aufgegangen. Wie kommen Forscher und wissenschaftliche Mitarbeiter damit klar, wenn sie wieder alles von vorn anfangen müssen?
Hilfe bringt vor allem die Solidarität, wie Prof. Günther Schuh erklärt. "Der Zuspruch ist sensationell. Wenn wir richtig gezählt haben, haben wir etwa 220 konkrete Hilfsangebote bekommen, wo uns Maschinen geschenkt werden sollen, wo uns Flächen zur Verfügung gestellt werden sollen. Alleine dieser Zuspruch wertet einen und alle Mitarbeiter auf und tut gut. Und er hat geholfen, in diese positive Tendenz zu kommen."
Die 41 Mitarbeiter, die in der Halle forschten, konnten inzwischen für dringende Arbeiten beschäftigt werden. Dennoch sitzt der Schock tief. Als er von dem Brand erfuhr, hat er geglaubt, er sei im falschen Film, sagte etwa der 28-jährige Aachener Christian Wirtz, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand der RWTH Aachen.
Der Schaden ist enorm und war zunächst nicht so hoch eingeschätzt worden. Um alles wieder so aufzubauen, bräuchten wir etwa 100 Millionen Euro. Den verbrannten Gebäudeteil wieder neu zu erstellen, das wird zwischen 35 und 40 Millionen kosten. Das müsste das Land uns zubilligen. Die gesamte Einrichtung zu ersetzen, wird etwa an 60 Millionen kommen. Wir haben aber nur eine Versicherung bis 30 Millionen. Da ist also noch eine Lücke, wir brauchen Hilfe von außen." Positiv ist jedoch, dass IT-technisch alles zu 90 Prozent wieder hergestellt wurde.
Nächstes Jahr wäre das Labor 40 Jahre alt geworden. Jetzt blicken alle in eine neue Zukunft. Sie wollen eine neue Halle bauen, am liebsten am selben Standort. Da dies alles viel kostet, befindet sich bereits jetzt eine Stiftung in der Gründungsphase. Was die Ursache für den Brand angeht, so tappt man weiter im Dunkeln.
Text und Bilder: Chantal Delhez