Die junge Frau hat gestanden, im Oktober 2004 einen 46 Jahre alten Mann aus Seraing getötet zu haben. Vor dem Schwurgericht muss sich auch ihr 22 Jahre alter Lebensgefährte verantworten, dessen Rolle bei der Tat bislang unklar ist. Am Freitag war zu Prozessbeginn das Geschworenengericht zusammengesetzt worden. Ihm gehören acht Frauen und vier Männer an. Die angeklagte frühere Jura-Studentin aus Eupen schilderte zunächst ihre persönliche schwierige Lebenssituation und die Umstände der Tat. Nach Darstellung der Angeklagten hatte sie den Mann aus Seraing kennengelernt und war mit ihm in ein Lütticher Café gegangen. Schließlich sei man auf das Dach eines Appartementhauses gestiegen, um dort, so die Angeklagte, Gott näher zu sein. Dort habe der neue Bekannte sie zunächst sexuell belästigt und dann versucht, sie zu erwürgen, sagte die 20Jährige. Daraufhin habe sie in Notwehr den Mann mit ihrem Nylonstrumpf erdrosselt. Ihr Lebensgefährte habe auf ihr Bitten hin dann dabei geholfen, die Leiche des Opfers wegzuschaffen. Schließlich raubten die beiden den Getöteten auch noch aus. Heute Nachmittag sagten die Ermittler vor Gericht aus. Nach ihren Erkenntnissen war das Opfer auch mit Messerstichen traktiert worden. Das angeklagte Paar hatte die Leiche, so die Polizei, in einen Müllsack gesteckt. Sie war erst 6 Tage nach der Tat in der Nähe einer Mobilfunkantenne in Lüttich gefunden worden.
Schwurgerichtsprozess
In Lüttich ist am Nachmittag der Schwurgerichtsprozess gegen eine 20-jährige Eupenerin fortgesetzt worden.