Illegal sei die Ausgabe der Plaketten in Belgien aber nicht unbedingt. Zum Beispiel, falls ein belgischer Händler mit einer deutschen Verkaufsstelle zusammenarbeitet, oder im Auftrag des Kunden dort eine Plakette bestellt.
Die Stadt Aachen empfiehlt allen belgischen Autofahrern, die offiziellen deutschen Verkaufsstellen zu nutzen. Eine Liste findet man auf aachen.de/umweltzone.
Stichtag 1. Februar
Am 1. Februar wird die Aachener Innenstadt zur Umweltzone. Wer mit dem Auto dorthin will, muss eine grüne Plakette haben - sonst droht ein saftiges Bußgeld von über 100 Euro. Ziel ist, die Schadstoffbelastung zu senken.
"Wir haben in den letzten Jahren eine sehr stark abnehmende Feinstaubbelastung und erfüllen jetzt relativ sicher die EU-Grenzwerte. Wir haben aber an den Hauptverkehrsachsen, z.B. Wilhelmstraße oder Adalbertsteinweg, eine Überschreitung der Stickoxidwerte. Da liegen wir 10 Mikrogramm über dem Grenzwert", sagt Klaus Meiners vom Fachbereich Umwelt der Stadt Aachen.
Für die Feinstaubbelastung sind vor allem die Dieselfahrzeuge verantwortlich, bei den Stickoxiden sind es Diesel und Benziner. Hauptübeltäter ist der Pendlerverkehr. 80.000 Fahrzeuge fahren jeden Morgen nach Aachen hinein und abends wieder heraus.
In der Städtegion Aachen haben 90 Prozent aller Fahrzeuge Anrecht auf eine grüne Plakette. Rund 22.000 Fahrzeuge erfüllen die Kriterien nicht, allerdings können Ausnahmegenehmigungen erteilt werden. Wohnmobile oder Busse können von der Plakettenpflicht befreit werden. Oldtimer dürfen auch ohne grüne Plakette in die Stadt, genauso wie belgische Oldtimer mit O-Kennzeichen.
Gratis-Plaketten am Samstag
Aachen war nie besonders begeistert von der Umweltzone. Als grenznahe Stadt befürchtete sie, dass die Kundschaft aus Belgien und den Niederlanden wegbleibt. Am Ende musste man sich aber der Entscheidung der Kölner Bezirksregierung beugen.
Für die Shopping-Touristen steigt am Samstag eine besondere Aktion: "Im Parkhaus Galeria Kaufhof City gibt es am Samstag die Umweltplakette zum Preis von 6,50 Euro. Die ersten Hundert bekommen sie sogar ganz umsonst", erklärt Herbert Sliwinski, Geschäftsführer der APAG Parkhäuser.
Volker Krings - Bilder: Julien Claessen/BRF