Der Natur- und Artenschutz hat Guido Arimont immer schon am Herzen gelegen, auch als er noch für den BRF arbeitete. Mittlerweile ist er im vielzitierten "Un-Ruhestand". Im Herbst wurde er zum Präsidenten von Natagora/BNVS gewählt. Daneben engagiert er sich auch aktiv in der Entwicklungszusammenarbeit, denn so Arimont, "alles hänge irgendwie zusammen".
Das gelte besonders für die Artenvielfalt, die weltweit in einem Maße zurückgegangen sei wie seit 65 Millionen Jahren nicht. Was damals Meteoriteneinschläge verursachten, besorge heute der Mensch. Andererseits lasse sich aber auch feststellen, dass die Arbeit in Sachen Naturschutz Früchte trage. "Im Kleinen fällt es auf mit Pflanzen, mit Insekten - im Großen fällt es auf mit emblematischen Arten: Schwarzstorch, Kolkrabe, Uhu... Vor einigen Jahren wussten die meisten Menschen gar nicht, das es einen Silberreiher gibt - inzwischen findet man ihn fast überall in unserer Region", erklärt Arimont.
Und selbst Tiere wie Luchs und Wolf schicken sich an, in unseren Breiten (wieder) heimisch zu werden... Anfang April widmet Natagora/BNVS dem "Wolf und seiner stillen Heimkehr" einen Vortragsabend mit einem Experten aus der deutschen Lausitz. Die meisten der fast 50 Veranstaltungen im Jahresverlauf sehen da auf den ersten Blick weniger spektakulär aus. "Es ist nicht nur so, dass wir ganz konkret etwas machen für den Naturschutz durch Pflegearbeiten beispielsweise in Naturschutzgebieten, sondern wir sprechen ja auch die Öffentlichkeit an: Leute, die bei uns mitgehen auf eine Exkursion und sich mal Naturschutzgebiete anschauen und dann verstehen, warum man so oder so darin arbeitet, die sagen sich: Das ist 'ne tolle Sache, da mache ich mit!", erklärt Arimont.
Und warum nicht an jedem dritten Freitag im Monat innerhalb der Gruppe "SAN"? "SAN ist eine Abkürzung für 'Spaß an Natur' und es sind... , sagen wir, ältere Personen, die sich einmal im Monat treffen, um in den Naturschutzgebieten praktische Arbeit zu machen", so Arimont.
Daneben will Natagora/BNVS in Zukunft stärker auch Jugendliche für die Arbeit im Natur- und Artenschutz begeistern. Unter anderem darum kümmert sich die Arbeitsgruppe Animation. Denn die Verantwortung soll auf möglichst viele Schultern verteilt werden, sagt Guido Arimont. Bei mittlerweile rund 700 Mitgliedern und einem halben Dutzend Mitarbeitern (in Teilzeit) könne man nicht mehr von einem Club Gleichgesinnter sprechen - das sei schon ein kleiner Betrieb.
Darüberhinaus sucht Natagora/BNVS den Kontakt zu anderen Naturschutzorganisationen, zur Forstverwaltung oder zur Landwirtschaft. Mit 60 Landwirten unterhält Natagora/BNVS sogenannte Bewirtschaftungsverträge. Maßnahmen im Kleinen, um das große Ziel, wie es Guido Arimont benennt, nicht aus den Augen zu verlieren: den Schutz der Artenvielfalt als Grundlage für das Überleben von uns allen...
Stephan Pesch - Bilder: Natagora/BNVS