Auf dem historischen Gelände der früheren nationalsozialistischen "Ordensburg Vogelsang" in der Eifel können bald Besucher übernachten. Im Februar soll das erste private Gästehaus in einem Gebäude eröffnen, in dem früher der NS-Führungsnachwuchs untergebracht war.
Die Idee, aus dem ehemaligen Kameradschaftsgebäude K13 ein Gästehaus zu machen, hatte das Ehepaar Heidrun und Erich Müllenborn aus Schleiden. Keine Luxusbleibe, sondern eine familäre Herberge mit Stil.
Gästehaus auf Vogelsang: Video aus dem "Blickpunkt" vom 19.11.15
Die Übernachtungsmöglichkeit sei ein richtungsweisender Schritt für die weitere Entwicklung des Standorts, sagte der Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Vogelsang ip, Albert Moritz. Auch für die Ansiedlung eines Hotels gebe es jetzt einen ernsthaften Interessenten.
Die "NS-Ordensburg Vogelsang", die vom Nationalpark umgeben ist, wurde als Ausbildungszentrum für die NSDAP-Verwaltungselite gebaut. Gebäude und Areal wurden zuletzt bis 2005 als NATO-Truppenübungsplatz unter belgischer Hoheit genutzt.
Nachdem die Eröffnung Vogelsangs als Bildungs- und Erinnerungsort bereits mehrfach verschoben worden war, rechnet der Betreiber jetzt ab Sommer damit. In der Anlage sind zwei Ausstellungen, ein Besucherzentrum und Gastronomie geplant. Der dafür 2012 begonnene Umbau hätte ursprünglich 2014 fertig sein sollen. Die Kosten sind von ursprünglich 35,1 Millionen auf 43,2 Millionen Euro gestiegen.
dpa/brf/fs/km - Bild: Oliver Berg/AFP