Die Beratergesellschaft kommt zu dem Schluss: das Projekt Schlachthof weiterverfolgen, das Capitol modernisieren und eine große Infrastruktur langfristig im Auge behalten. Grünes Licht also für die Kulturmeile. Einen Namen schlug die Beratergesellschaft auch vor: "Sum". Summ? Doch nicht das "Zoom zoom" der Autofima, etwa das lateinische "sum" für "ich bin"?, nein, das Kürzel für "Summe". Summe der Angebote. "Wir gehen in's Sum". Die Mühe hätten die Aachener Consulter sich nicht machen müssen: "Kulturmeile": der Begriff ist doch nicht zu toppen, "Kulturmeile" trifft den Kern.
1970, bei Beginn der Kulturautonomie, und kurz davor, als der Begriff Kulturautonomie aus Brüssel herüberschwappte, wagte ein Mittelschullehrer im Eupener Collège den Vorschlag: ein großes Kulturzentrum in Eupen, ein weiteres in Flandern, ein drittes in der Wallonie, als Symbole und Verheißung für das neue Belgien: in 40 Jahren schaffte Eupen es nicht, eins zu bauen; in Sankt Vith, wo der Begriff der Autonomie kämpferischer vertreten wurde, steht jetzt das Triangel. Somit verlief die Entwicklung nur logisch. Und zudem geopolitisch nachvollziehbar: Sankt Vith hat Umland. Eupen ist Umland. Deshalb ist eine Kulturmeile - eines besseren Namens braucht es nicht - vertretbar: es lebe die Nische, es lebe das Schöpferische, mehrmals erst kürzlich unter Beweis gestellt und voller Potential. Es lebe die Kleinkunst, es lebe das Besondere.
Dazu gehört auch die kleine Bar über dem Foyer im Capitol, erreichbar über die ebenso erhaltenswerte Treppe: bitte unter Denkmalschutz stellen!