Ungewöhnliche Klänge auf Rodder Höhe. Während in der Ferne der Geschützlärm der Schießübungen zu hören ist, stimmt ein Dudelsackpfeiffer auf die jährliche Gedenkzeremonie am Mahnmal "Gegen das Vergessen" ein. Eine Verbeugung vor den Allierten, aber eben nicht nur, sagt Major Pascal Thunus. Der stellvertretende Lagerkommandant erinnert daran, dass dieses Mahnmal 2008 als Sinnbild für die Versöhnung zwischen einst verfeindeten Völkern errichtet wurde.
In der Tat wehen neben der belgischen Fahne auch die luxemburgische, die britische, die amerikanische und die deutsche im Nieselregen auf Rodder Höhe. Neblig ist es, in etwa so, wie am 16. Dezember 1944, sagt Pascal Thunus. Von den Temperaturen her waren die Verhältnisse 1944 natürlich nicht dem milden Winter von heute zu vergleichen.
Dass die Lagerverwaltung das Mahnmal gerade hier errichten ließ, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, habe damit zu tun, dass hier die Kampfhandlungen zur sogenannten Ardennenoffensive begonnen hätten.
Nach der grenzüberschreitenden Gedenkfeier zum Siebzigsten im vergangenen Jahr fällt die Zeremonie diesmal etwas kleiner aus. Angesichts von Krieg und Flucht seien die Geschehnisse vom Winter 1944/45 aber aktueller denn je, so Büllingens Bürgermeister Friedhelm Wirtz.
Text und Bilder: Stephan Pesch