Pegida hatte bereits mehrmals versucht, eine Demonstration in Lüttich anzumelden. Dort hatte der Bürgermeister der Stadt, Willy Demeyer, die Kundgebung aber verboten, weil die Polizei ein negatives Sicherheitsgutachten abgegeben hatte.
Die Polizei hatte ihre Ablehnung mit der Befürchtung begründet, dass wegen der Nähe zu Deutschland mit mehreren tausend Demonstranten zu rechnen sei, die durchaus auch gewaltbereit sein könnten. Außerdem seien die Redner bekannte Rechtsextreme, die schon in der Vergangenheit mit volksverhetzenden Aussagen aufgefallen wären.
Ganz so viele Demonstranten wurden es dann in Aachen aber nicht. Dafür waren mehrere hundert Polizeibeamte im Einsatz, um die Pegida-Kundgebung von den Gegendemonstranten getrennt zu halten. Von denen waren allein mehrere hundert zum Tivoli gekommen, um gegen die Kundgebung zu demonstrieren.
Zur größten Gegenkundgebung am Elisenbrunnen kamen außerdem rund 2.000 Menschen. Dort riefen mehrere Redner, darunter auch Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp, zu Offenheit und Mitmenschlichkeit auf. Durch die erfolgreiche Gegendemonstration zeige Aachen eine klare Haltung für Toleranz und für die Menschenrechte, erklärte er. Fremdenfeindliche Parolen würden in Aachen nicht auf fruchtbaren Boden fallen. Die Stadt habe sich gegen den Pegida-Aufmarsch gewehrt, so der Oberbürgermeister.
Insgesamt waren zehn Demonstrationen gegen Pegida angemeldet. Nach ersten Informationen verliefen alle Veranstaltungen friedlich.
Text und Bilder: Anne Kelleter