Wenn die stellvertretende Bürgermeisterin Claudia Niessen Suppe für den guten Zweck verkauft, dann ist wieder Weihnachtsmarkt in Eupen. Der Discounter Lidl hatte Niessen dazu eingeladen, die Aktion gegen Lebensmittelverschwendung zu unterstützen. Der Erlös kommt den belgischen Lebensmittelbanken zugute.
Der Lidl-Stand ist aber nur einer von insgesamt rund 70 Schaubuden auf dem Eupener Weihnachtsmarkt. Angepriesen werden Handwerksarbeit, süßes Weihnachtsgebäck, Bratwürste und natürlich Glühwein - eben alles, was zu einem richtigen Weihnachtsmarkt dazu gehört. Doch in diesem Jahr gibt es noch mehr.
Mehr Animation soll mehr Besucher anlocken
"Wir wollen mehr Animation anbieten. Es soll den ganzen Tag immer was geboten werden. Sonntag ist zum Beispiel Family-Day. Da sind die Kinder eingeladen, zum Nikolaus zu kommen. Es gibt dann aber auch an den verschiedenen Buden besondere Angebote für Kinder. Wir bieten Plätzchen-Backen an oder Kerzen-Gießen und wir haben für die kleinen Kinder auch eine Hunde-Show. Ich denke, das sollte die Leute dann auch den ganzen Tag anziehen", hofft Marion Decker, die den Eupener Weihnachtsmarkt organisiert.
Mit dem erweiterten Rahmenprogramm reagiert man in Eupen auch auf die schwindenden Besucherzahlen. Während die großen Weihnachtsmärkte immer mehr Touristen locken, haben die kleinen das Nachsehen. In Dörfern wie Raeren wird mittlerweile schon gar kein Weihnachtsmarkt mehr veranstaltet. Und auch an Eupen geht die Konkurrenz der großen Märkte nicht spurlos vorbei.
"Im vergangenen Jahr hatten wir zwei Tage, an denen wir sehr schlechtes Wetter hatten, Freitag und Samstag. Der Sonntag war super, da war die Stadt zu klein. Wir hoffen natürlich, dass in diesem Jahr nur der Freitag mit schlechtem Wetter beschert wird und dass wir am Samstag und Sonntag tolles Wetter haben - dann kommen auch die Leute. Aber wenn es drei Tage regnet, dann wäre es der letzte Weihnachtsmarkt - da müssen wir uns nichts vormachen", so Decker.
Kaum noch Eupener Geschäftsleute mit Bude
Problematisch ist nämlich auch, dass sich immer weniger Händler finden lassen, die auf dem Weihnachtsmarkt ausstellen wollen. "Es gibt nur noch sehr wenige Eupener Geschäftsleute, die eine Bude übernehmen" erklärt Decker. "Und die auswärtigen Händler - viele haben in diesem Jahr auch wegen der Terrorbedrohung abgesagt - werden auch jedes Jahr schwieriger zu verpflichten", so Decker.
Der Eupener Weihnachtsmarkt geht noch bis Sonntagabend 20:00 Uhr. Auf dem Programm stehen noch allerlei Animationen, darunter Feuerspucker, eine African Night Parade sowie diverse musikalische Darbietungen. Und selbstverständlich wird auch der Nikolaus alle Tage auf dem Eupener Weihnachtsmarkt vorbeischauen. Bleibt also nur zu hoffen, dass das Wetter jetzt wenigstens am Wochenende mitspielt.
Weitere Informationen zum Programm des 44. Eupener Weihnachtsmarkts gibt es auf der Internetseite der Stadt Eupen.
Text und Bilder: Melanie Ganser