Die Situation im Auffangzentrum Elsenborn ist nicht rosig. Zu wenig sanitäre Anlagen, keine Freizeitaktivitäten, dazu wenig bis gar keine Privatsphäre. Die Folge sind Frust, Langeweile und Aggressionen. Der Direktion ist die Problematik bewusst. Doch inzwischen naht Verbesserung.
Weil die Freizeitaktivitäten nun nach innen verlegt werden müssen, wurden Kicker, Tischtennis- und Billardtische angeschafft. "Davon können alle Bewohner profitieren. Das Wlan wird zur Zeit angeschlossen. Und am Freitag werden drei Parabolantennen angeschlossen, dann verfügen wir über drei Fernsehsäle", erzählt Didier Mousny, Direktor des Auffangzentrums Elsenborn. Auf die Erweiterung der sanitären Anlagen warten Direktion und Bewohner hingegen noch.
Damit die Bewohner besser ins Dorfleben integriert werden, geht das Zentrum auf die Vereine, Vereinigungen oder Organisationen zu - beispielsweise auf Sportvereine. Philippe Reinertz wurde für diese Aufgabe eingestellt. "Es gibt ganz unterschiedliche Ansatzpunkte. Es geht los mit Besuchen in den umliegenden Grundschulen, dann gibt es die Zusammenarbeit in Projektform mit verschiedenen Vereinen. Aber auch einfach das offene Ohr, wenn Kritik da ist, um dann auch eine entsprechende Antwort zu formulieren."
Freizeitaktivitäten sind auch dringend notwendig, damit Frust und Langeweile nicht umschlagen. "Das ist ein Schwerpunkt unserer Arbeit hier in Elsenborn", erklärt Reinertz. "Am Anfang ist an den grundlegenden Dingen gearbeitet worden - medizinische Versorgung, Verpflegung, Unterkunft. Allmählich kommen jetzt diese Animationsdienste und auch meine Aufgaben zum Tragen. Das ist jetzt für uns eine ganz wichtige Aufgabe für 2016."
Gerüchten über wachsenden Unmut unter der Bevölkerung will man hier nicht so recht glauben. "Im Gegenteil, alles läuft prima. Von Seiten der Bevölkerung höre ich nichts Negatives. Ich denke, die Bewohner integrieren sich ganz gut", sagt Direktor Didier Mousny.
Volker Krings