Klinges spricht offen von stärker werdendem Rassismus in Bezug auf Flüchtlinge. Zudem bröckelt in den Augen des Pfarrers ganz allgemein der Zusammenhalt im Dorf. Der Pfarrer hatte sich in mehreren Predigten für die Flüchtlinge im Auffangzentrum von Elsenborn stark gemacht. Zudem unterstützt er aktiv Initiativen, um eine Annäherung zwischen Flüchtlingen und der einheimischen Bevölkerung möglich zu machen.
In jüngster Zeit gab es mehrere Versuche, ihn einzuschüchtern. Dies geschehe, um ihn mundtot zu machen, glaubt Klinges. Der Briefkasten am Pfarrhaus wurde aus der Verankerung gerissen und eine Laterne abgerissen. An der Tür der Totenkapelle wurden die Worte eingeritzt 'Lothar ist ein Terrorist'.
Lothar Klinges hat jetzt wegen Bedrohung und Vandalismus Anzeige erstattet: "Ich fand auch ein sogenanntes 'Bekennerschreiben', jedenfalls eine Botschaft, die der oder die Täter hinterlassen haben. Darauf stand in roter Farbe geschrieben 'Wir wollen keinen Priester, der Terroristen unterstützt.'"
Auch auf Facebook und per Mail gab es verbale Angriffe wegen des Engagements von Lothar Klinges und einige Personen sprachen ihn direkt an: "Es gibt aber auch Menschen, die mir persönlich gesagt haben, ich solle doch bitte ein Ticket nach Syrien kaufen, um mich dort abschießen zu lassen."
vk/sd - Foto: David Hagemann
Lieber Herr Pfarrer ....halten Sie durch! Der Weg der Menschlichkeit und der Liebe war immer der schwierigste! Allen Anfeindungen zum Trotz gibt es auch Bürger, die Sie unterstützen!
Lothar, du lässt dich nicht unterkriegen - das hast du mir eben selbst gesagt. Deine Devise "Jetzt erst Recht" ist genau die Richtige. Guck mal ins Facebook - da sind Hunderte, die dich unterstützen! Super!