Die schwarz-gelb-rot bemalten Plastikkühe: Sie sind das Markenzeichen der fairen Milch geworden. Medienwirksam zogen die Faircoop-Landwirte mit diesen Kühen durch Brüssel. Die Botschaft: Wir Landwirte verkaufen jetzt auch Genossenschaftsanteile. Den Touristen hat das Spektakel gefallen. Viele ließen sich vor einer Kuh mit dem Smartphone verewigen. Doch in erster Linie richtet Faircoop sich an die lokalen Nutzer der Milchprodukte.
"Wir denken, dass es an der Zeit ist, dem Verbraucher, der schon seit einiger Zeit unsere Produkte kauft, auch etwas zurückzugeben und ihm die Möglichkeit zu geben, mit uns zusammen in die Genossenschaft einzusteigen und zu investieren", sagt Daniel Hick, Landwirt aus Hauset.
Bürger können in Anteile investieren, die pro Stück 50 Euro kosten. Eine Person kann maximal zehn Anteile erwerben. Als Dividende werden statt Geld Gutscheine für Fairebel-Produkte ausgestellt. Jeder Kleininvestor hat das Recht, an der Generalversammlung der Kooperative teilzunehmen. Des weiteren soll auch ein Anteilseigner als Konsumentenvertreter stimmberechtigtes Vorstandsmitglied der Genossenschaft werden. Das Band mit den Verbrauchern soll also enger werden.
Davon verspricht sich Faircoop so einiges: "Bisher hat man sich nur darauf konzentriert, die Milch zu produzieren und dann abzuliefern", erklärt Daniel Hick, "und hat sich gar nicht darum gekümmert, dem Verbraucher zu erklären, wie wichtig es ist, eine familiäre Landwirtschaft beizubehalten."
Mit einer Beteiligung unterstützt man ein stark expandierendes belgisches Unternehmen. Und das wirbt damit, dass Spareinlagen kaum mehr etwas einbringen. Aber: Geld in einer Genossenschaftsgesellschaft anzulegen, beinhaltet auch das Risiko, das investierte Geld zu verlieren, wenn über die Gesellschaft ein Konkursverfahren eingeleitet werden sollte.
Doch Faircoop sieht ermutigende Entwicklungsperspektiven und stützt sich nach eigenen Angaben auf eine gesunde Finanzentwicklung.
Manuel Zimmermann - Illustrationsbild: BRF