In Eupen findet an diesem Donnerstagabend, 15. Oktober, ein Vortrag über Organspende statt. Seit 1986 ist jeder Belgier automatisch als Organspender eingetragen. Weil viele Bürger das gar nicht wissen, lädt der Patienten Rat und Treff alle Interessierten ein, mehr über dieses Thema zu erfahren. Zwar kann man sich auch als Organspender austragen lassen, aber das tun nur wenige, erklärt der Kardiologe Frédéric Marenne. Er arbeitet seit Jahren im St. Nikolaus Hospital in Eupen.
Verschiedene Experten werden über die Organspende sprechen und auch auf Ängste eingehen, die mit dem Thema verbunden sind. Das betrifft besonders oft die Diagnose "hirntot", nach der ein Patient zum Spender erklärt wird, sagt Frédéric Marenne. Er wird ebenfalls unter den Rednern sein. "Das ist eine Diagnose, die sicher ist. Viele Leute haben die Idee "ja ich habe eine Geschichte gehört, da war jemand im Koma und er ist wieder wach geworden. Was gibt es denn, wie kann man sicher sein, dass der Patient hirntot ist oder gibt es da Ausnahmen?" Bei einer guten Diagnose weiß man sicher, dass der Patient tot ist, das wird auch von drei verschiedenen Ärzten unterschrieben. Wenn der Patient hirntot ist, dann ist er Kandidat zum Organspenden, wenn er in einem bestimmten Altersrahmen liegt, zwischen jung und 60 Jahren."
Der Vortrag unter dem Motto "Organspende: informieren und entscheiden" findet am Donnerstagabend ab 19 Uhr in den Räumlichkeiten der Eiche in der Kirchstraße 39c in Eupen statt. Neben Dr. Marenne werden auch noch weitere Kollegen über das Thema Organspende sprechen.
Anne Kelleter - Illustrationsbild: Balazs Mohai/Hungary Out (epa)