Vielleicht erinnern sie sich noch. Letztes Jahr im Dezember besuchte die Frauenliga zusammen mit einem Nikolaus den Sozialminister Antonios Antoniadis. In Säkel des Nikolaus gab es ein ganz besonderes Päkchen, das er dem DG-Minister überreichte: die Petition - ein Betreuungsplatz von Qualität pro Kind; eine Petition mit 1.000 Unterschriften. Eine der zentralen Forderungen war ein vollständiges Arbeitnehmerstatut für Tagesmütter.
Die Vereinigung der Tagesmütter und die Frauenliga weisen jetzt zum wiederholten Male auf die in ihren Augen unzureichende Anerkennung der Tagesmütter hin. Sie fordern ein vollständiges Arbeitnehmerstatut. Auch wenn dies föderale Materie ist, könne auch die DG ihren Beitrag zur Verbesserung der Situation leisten.
Die Gewerkschaften unterstützen dieses Anliegen nicht nur. Sie fordern dies selber schon seit mehreren Jahren. Die Deutschsprachige Gemeinschaft soll jetzt endlich handeln, fordern die Gewerkschaften. Denn in den anderen Gemeinschaften des Landes, habe man bereits weitere Schritte unternommen.
Sozialminister Antoniadis reagierte am Dienstag mit einer Pressemitteilung auf die Petition. Darin stellt er die Gewährung eines Vollstatuts unter Gewährleistung des derzeitigen Nettogehalts aller Tagesmütter und -väter in Aussicht.
Neben der Anerkennung eines Vollstatuts seien aber auch weitere Maßnahmen zur Aufwertung der Tagesmütter der DG ins Auge gefasst. Diese sollen sich im Masterplan 2025 für Kinderbetreuung wiederfinden, der gerade vorbereitet wird. Darin wird beispielsweise auch eine Erhöhung der Tagesentschädigung pro betreutes Kind vorgesehen, heißt es in der Pressemitteilung.
Es stehe nun mal einiges auf dem Spiel, sagt Anna Kirsch von der Vereinigung der Tagesmütter in Ostbelgien, die selber seit 28 Jahren Tagesmutter ist. Rund 1.200 Kinder werden in der DG von Tagesmüttern betreut.
Von einem Streik als Druckmittel will die Vereinigung der Tagesmütter in Ostbelgien aber vorerst absehen.
Manuel Zimmermann - Illustrationsbild: Virginie Lefour (belga)