Die Staatsanwaltschaft Aachen hat ein Ermittlungsverfahren gegen Rechtsanwalt Ralph Willms aus Eschweiler eingeleitet. Das teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft den "Aachener Nachrichten" mit.
Willms hatte im Münchner NSU-Prozess ein vermeintliches Terroropfer vertreten, inzwischen aber eingeräumt, dass seine Mandantin nicht existiert. Weil Willms für die Vertretung des angeblichen NSU-Terroropfers im Münchner Prozess eine Vergütung erhalten habe, hege die Staatsanwaltschaft einen "Anfangsverdacht" auf Betrug.
Gegen Willms läuft auf Antrag der Anwaltskammer außerdem ein standesrechtliches Verfahren bei der Generalstaatsanwaltschaft Köln. Dabei geht es um den Verdacht, Willms habe für das Mandat eine Provision bezahlt.
Willms hatte über seinen eigenen Anwalt erklären lassen, er sei von einem anderen NSU-Geschädigten getäuscht worden. Der Mann habe ihm ein Foto des vermeintlichen Opfers vorgelegt und für die Vermittlung der Mandantin eine Provision verlangt. Auch gegen diesen Mann ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Betrugsverdachts.
an/rs