Tablets und Smartphones sind aus unseren Leben nicht mehr wegzudenken. Dass neue Medien immer wichtiger werden, ist auch dem Raerener Töpfereimuseum bewusst. Die Museums-App "mGuide" bietet dem Museum ab nun neue Möglichkeiten den Besucher zu informieren. Den Museumsführer ersetzen soll sie dabei jedoch nicht.
Die App entstand in Zusammenarbeit mit einer Schulklasse der Pater Damian Sekundarschule und dem Institut für Digitales Lernen Eichstätt. Wie die Zusammenarbeit mit dem Institut Zustande kam, weiß Museumsleiter Ralph Mennicken: "Die Wurzeln dazu liegen in einem Besuch der Studenten vor vier Jahren in unserem Museum. Da haben wir sehr intensiv darüber ausgetauscht, wie man Geschichte vermitteln kann. Und so sind wir mit dem Institut für digitales Lernen in ständigem Kontakt geblieben."
Ein Jahr haben Schüler und Experten an der App gearbeitet. Nachdem die Schüler Themen ausgesucht und Storyboards gezeichnet hatten, hat das Institut die Figuren erstellt und das Grundgerüst der App entwickelt. Anschließend haben dann die Schüler die Geschichten zum Leben erweckt. Die Arbeit mit den Schülern hat dem Institut sehr gut gefallen. "Wir konnten sehr viel von den Schülern lernen. Was interessiert Schüler? Was ist in ihrer Welt wichtig? Welchen Geschichten möchten sie in einem Museum erzählen? Das war eine richtig schöne Zusammenarbeit", sagt Florian Sochatzy vom Institut für Digitales Lernen. "Wir konnten ihnen viel an technischer, medialer Umsetzung beibringen und wir haben gelernt, was spannend für sie ist."
Die technischen Funktionen der App sind auf das Nötigste beschränkt worden. Lediglich vier verschiedene Punkte können im Menü ausgewählt werden. Über die Suche gibt der Nutzer manuell die Station ein, die er besuchen möchte. In der Liste sind alle Stationen untereinander aufgelistet. Dahinter verstecken sich Texte, Videos, Audiokommentare und Hörspiele zum Thema Töpferhandwerk.
Insgesamt neun Videos bilden einen Leitfaden durch das gesamte Museum. Darin erzählt Ian Emens von seinem Leben und Erfahrungen als Töpfer im 16. Jahrhundert.
Ziel ist es nach Aussage von Ralph Mennicken nicht, so viele Downloads wie möglich zu erzielen. Das Museum kann nun Geschichte in einem zusätzlichen Medium vermitteln. Außerdem hatte das ganze Projekt auch einen pädagogischen Nutzen für die beteiligten Schüler.
Lena Orban - Bilder: Töpfereimuseum Raeren