Jetzt haben die Borner endlich ihren neuen Dorfplatz am Fuße ihres "Wahrzeichens". Es hat ja auch lang genug gedauert. Die ersten Pläne gehen auf das Jahr 2003 zurück, drei Jahre später wurden sie in den kommunalen Plan der Ländlichen Entwicklung aufgenommen – und im Sommer des vergangenen Jahres konnten dann die Arbeiten beginnen.
"Dieser Platz war nicht gerade im besten Zustand. Das Umfeld der Kapelle war nicht gerade einladend. Und deswegen haben wir uns auf die Hinterbeine gesetzt, Skizzen gemacht, Pläne gemacht, verbessert und so ist das Ganze zustande gekommen", erklärt Toni Arimont Mitglied der Örtlichen Kommission für Ländliche Entwicklung. Die angesprochene kleine Kapelle war baufällig und passte auch nicht so recht in das neue Konzept – aber das alte Kreuz wurde restauriert und in Wert gesetzt auf dem neuen Platz. Im Grunde sind es zwei Plätze, beiderseits des Viadukts - deren Verbindung soll auch (sinnbildlich) dafür stehen, das Dorf an dieser Stelle zusammenzuführen: "Das hängt von der Bevölkerung ab. Hier ist ein Parkplatz, hier kann man eine Veranstaltung machen, hier kann die Kirmes stattfinden und dergleichen", so Toni Arimont weiter.
Und das gerade im Schatten des "Wahrzeichens", das die Ortschaft seit 1916 in ein "Ober-" und ein "Unterdorf" teilt. Der Viadukt war Teil der Vennbahn-Abzweigung nach Vielsalm, die militärisch-strategischen Zwecken diente. An seinem Bau waren russische Kriegsgefangene beteiligt. Fast hundert Jahre nach der Fertigstellung war zumindest eine Teilsanierung fällig, findet nicht zuletzt Amels Schöffe Marcel Thomé: "Von den elf Bogen sind die ersten zwei Bogen renoviert worden. Sie waren baufällig, es fielen Steine runter, sie wurden schon mal abgesichert mit einem Netz, was aber nicht so gehalten hat – diese defekten Teile sind rausgeschlagen, saniert und repariert worden."
Über dem bestehenden Pré-RAVeL-Weg wurde ein weiterer Bogen mit Netzen abgesichert. Auf Drängen der Wallonischen Region erhielt die "Brücke", wie sie im Volksmund genannt wird, aber auch eine touristische Aufwertung. So führt zum einen eine Treppe direkt hinauf auf den Viadukt. Schon mehr oder weniger auf halbem Weg lässt sich dann die Aussicht genießen. Radfahrer gelangen direkt vom Pré-RAVeL über eine Rampe in der Nähe der Grillhütte zum Aussichtspunkt.
Alles in allem hat es 421.000 Euro gekostet, den Ortskern in Born aufzuwerten. Dafür gab es 80 Prozent Zuschuss seitens der Wallonischen Region. Parallel zu diesem Projekt wurde auch das Dorfhaus in Möderscheid eingeweiht, doch die Gemeinde Amel hat im Rahmen der Ländlichen Entwicklung noch weitere Vorhaben fest im Blick, wie Marcel Thomé weiter erklärt: "Es sind jetzt noch weitere Projekte angedacht, und zwar ist das das Dorfhaus in Valender und der Platz in Meyerode sowie die Dorfkernerneuerung in Herresbach. Wir hatten am Donnerstagabend noch eine Versammlung der ÖKLE, das ist die Örtliche Kommission für Ländliche Entwicklung, wo solche Projekte angeleiert, besprochen werden, wo sie durch einen Projektautor vorgestellt werden und dann kommen Verbesserungsvorschläge. So entwickelt sich denn so ein Projekt – wir sind mit Valender so weit, dass die Pläne soweit fertig sind, dass wir sie jetzt nach Namur zur Überprüfung schicken können, Meyerode ist auch soweit. Ich denke, dass wir diese Projekte auch 2017 verwirklichen können."
Text und Bilder: Stephan Pesch