Algen im Forschungszentrum Jülich werden jetzt mit Kohlendioxid aus einem Kohlekraftwerk gefüttert. Das Forschungszentrum und der Energiekonzern RWE stellten am Mittwoch eine entsprechende Vereinbarung vor. RWE stellt demnach täglich 7,2 Tonnen Kohlendioxid zur Verfügung, das in einer Versuchsanlage aus Rauchgas herausgetrennt wird. Das klimaschädliche Gas wird dann in Tankwagen nach Jülich gebracht und dort Algen und anderen Pflanzen als Nährstoff gegeben.
Im "Algen Science Center" gewinnen Wissenschaftler aus Mikroalgen Öle als Basis für Biotreibstoffe. Das CO2 setzen die Forscher aber auch ein, um zu untersuchen, wie sich in Zukunft der Ertrag bei Getreide und anderen Nutzpflanzen bei einer erhöhten Kohlendioxidkonzentration verändert wird.
Mit der CO2-Rauchgas-Waschanlage im Kraftwerk Niederaußem in Bergheim arbeitet RWE seit 2009 an der Optimierung der Technik, CO2 aus Rauchgasen abzutrennen. Die CO2-Einlagerung in den Erdboden gilt als eine Möglichkeit, Kohlendioxid in der Luft zu reduzieren. Für die direkte Nutzung von CO2 gebe es noch keine "große Lösung", erklärte RWE. Zuletzt hatte RWE CO2 an die Chemieindustrie für die Produktion von Dämmstoffen geliefert.
dpa/ake