In der Eupener Pater-Damian-Schule ist am Dienstag eine Ausstellung mit 130 Häftlingsporträts aus einem Außenlager des KZ Buchenwald eröffnet worden. Die Porträts stammen von dem französischen Oberst Camille Delétang. Er gehörte zu den ersten Häftlingen, die im September 1944 in das neu errichtete Lager Holzen deportiert wurden. In der knappen Freizeit zeichnete Delétang Porträts seiner Mithäftlinge und Szenen aus dem Lageralltag.
Die Zeichnungen sowie handschriftliche Aufzeichnungen eines Landsmanns gingen während der Todesmärsche im April 1945 verloren. Erst 67 Jahre später, im Jahr 2012, tauchten sie völlig überraschend wieder auf. Recherchen zu den 130 gezeichneten Häftlingen ergaben, dass mehr als die Hälfte der Porträtierten die Deportation nicht überlebt haben, erklärt Dr. Regine Heubaum von der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora. Sie hat die Ausstellung mitkonzipiert. "Die Ausstellung wurde in Frankreich auch in Nyon eröffnet. Dort waren auch Angehörige von Porträtierten dabei, Töchter und Söhne. Für sie ist das natürlich ein einschneidendes Ereignis im Leben. Sie sind jetzt auch schon natürlich etwas älter und auf einmal sehen sie ein Bild ihres Vaters. Das waren schon sehr berührende Momente."
Die Ausstellung mit dem Titel "Wiederentdeckt: Zeugnisse aus dem Konzentrationslager Holzen" wird noch bis zum 4. Dezember in der Eupener Pater-Damian-Schule gezeigt.
Text und Bilder: Manuel Zimmermann