In Eupen wird die Situation für bezahlbaren Wohnraum auf dem privaten Wohnungsmarkt immer prekärer. Zu diesem Schluss kommt die Erste Schöffin von Eupen, Claudia Niessen. Wohnungen ohne Badezimmer, mit schweren Feuchtigkeitsproblemen, gefährlichen Elektroinstallationen und Unterkünfte ohne Heizung gebe es mehr als einmal, so die Schöffin.
Hinzu komme, dass der Wohnungsmarkt völlig überteuert sei: 550 Euro für eine Wohnung, die den Namen nicht verdiene, sei keine Seltenheit. In einigen Fällen müssten Wohnungen gar für unbewohnbar erklärt werden, sagte Niessen dem BRF. Allerdings gebe es dann kaum Alternativen: Die Notaufnahmewohnungen der Stadt seien zu 90 Prozent belegt.
Claudia Niessen hofft nun auf Unterstützung der Wallonischen Region. Die Nordgemeinden der Deutschsprachigen Gemeinschaft sowie die Gemeinde Bleyberg seien startklar, um gemeinsam mit der Wallonischen Region eine "soziale Immobilienagentur" für den Norden der Deutschsprachigen Gemeinschaft einzurichten. Bislang warte man auf Rückmeldung aus Namur. Dabei sei der Bedarf an vernünftigem Wohnraum hoch. Alleine für die Sozialwohnungen stünden 800 Haushalte auf der Warteliste.
Simonne Doepgen - Bild: privat