Für viele junge Menschen ist die Wohngemeinschaft die erste Möglichkeit, mit anderen Menschen zusammenzuleben. Nebenbei spart man auch noch was Geld, wenn man sich Miete, Strom, Heizung und vieles andere teilt. Doch auch für ältere Menschen kann die WG eine interessante Wohnform sein.
In Eupen ist jetzt eine erste Senioren-WG bezugsfertig. In der ehemaligen Hausmeisterwohnung des Alten- und Pflegeheims St. Joseph können drei Senioren einziehen. Für 18 Euro Warmmiete am Tag pro Person gibt es ein gemeinsames Wohnzimmer, eine nagelneue Küche, ein gemeinsames Bad und für jeden natürlich ein eigenes Zimmer.
Eine Pflege ist nicht vorgesehen. Eine Sozialarbeiterin hilft aber in der ersten Zeit. Die WG-Bewohner verwalten ein gemeinsames Budget für Lebensmittel. Ansonsten sind sie völlig frei. Mindestalter 60 Jahre - die wichtigste Grundvoraussetzung ist aber: "Lust haben, mit anderen Leuten zusammen zu wohnen. Das ist der entscheidende Faktor", sagt Altenheimdirektor Michael Murges.
"Man hat eine Rückzugsmöglichkeit - also keine Angst, man hängt nicht 24 Stunden am Tag mit anderen zusammen. Man hat eine gemeinsame Küche, ein gemeinsames Wohnzimmer und man versucht, ab und zu zusammen zu essen. Die Lust, mit anderen alt zu werden und zusammen zu leben, ist das Kriterium, das wir in den Vordergrund stellen."
Eupens erste Senioren-WG ist ein Pilotprojekt. Deshalb ist auch noch nicht alles perfekt - die WG ist etwas zu weit vom Stadtzentrum entfernt und nur für drei Senioren. Für jeden eine eigene Toilette und auch ein rollstuhlgerechtes Bad wären optimal. Langfristig soll es eine solche WG mitten im Stadtzentrum in der Borngasse geben. Dann auch für sechs Leute.
"Wir wollen diese Einschränkungen jetzt nicht als Alibi nehmen, um nicht zu starten. Es wird seit Jahren davon gesprochen, dass in der DG alternative Wohnformen entstehen sollen. Wir haben jetzt einfach die Gelegenheit beim Schopf gepackt." Jetzt gilt erstmal: Loslegen und Erfahrungen sammeln. Interessenten können sich beim Alten- und Pflegeheim St. Joseph melden.
Volker Krings - Bild: BRF Fernsehen