In der Aula Carolina wird am Dienstagabend der Aachener Friedenspreis 2015 verliehen. Gewürdigt werden in diesem Jahr die Freundschaft eines Imams aus Zentralafrika mit einem katholischen Bischof und eine afrikanische Studentengruppe, die in Marokko das Leben von Flüchtlingen rettet. Täglich setzen sie ihr Leben aufs Spiel, um gestrandete Flüchtlinge aus dem Inneren des Kontinents mit Lebensmitteln, Zelten und Decken zu versorgen und ihnen eine medizinische Grundversorgung zu ermöglichen.
Unterstützt werden die Studenten dabei von der evangelischen Kirche, denn vom marokkanischen Staat bekommen sie nichts. In Marokko sind die Flüchtlinge unter den Augen der EU der Willkür von Behörden und Polizei ausgesetzt. Die Studenten wollen mit ihrer Arbeit auch ein Zeichen gegen die Abschottungspolitik der EU setzen - denn Flüchtlinge sterben nicht nur im Mittelmeer, sondern auch in Marokko.
Die beiden anderen Preisträger stammen aus Zentralafrika. Dort herrscht Misstrauen und Krieg zwischen Moslems und Christen. Der eine ist Imam, der andere katholischer Bischof. Erzbischof Dieudonne Nzapalainga und Imam Kobine Layam demonstrieren ihre Freundschaft und setzen ein Zeichen des Friedenswillens. Sie treten zusammen an Orten auf, wo Konflikte zwischen den Religionen drohen und versuchen, zu schlichten. Den Preis widmen sie ihrem Volk.
Chantal Delhez