Der für Asyl zuständige Staatssekretär Theo Francken hatte am Donnerstag an die Städte und Gemeinden appelliert, mehr Platz für die Aufnahme von Flüchtlingen zu schaffen. Auch die Gemeinden in Ostbelgien müssen sich auf die Situation einstellen, so zum Beispiel in Eupen. Die Auswirkungen der Flüchtlingskrise sind allerdings in Ostbelgien noch nicht zu spüren. Ein Grund dafür ist, dass die Menschen erst einen Antrag auf Asyl stellen müssen, um als Flüchtling anerkannt zu werden. Erst dann können sie sich in einer Gemeinde niederlassen. Und erst dann beginnen die Herausforderungen für die Gemeinden.
Inwieweit ist die Stadt Eupen auf die mögliche Aufnahme von Flüchtlingen vorbereitet? Claudia Niessen, stellvertretende Bürgermeisterin, erklärte, viele Initiativen in Verbindung mit dem Thema Asyl seien bereits im politischen Alltag umgesetzt worden und betonte, dass Eupen schon lange eine Willkommenskultur praktiziere. Sie räumte ein, dass es im Alltag Probleme geben werde. Je mehr Flüchtlinge kämen, umso schwieriger werde die Situation. Dies sei keine Aufgabe, die die Gemeinde alleine stemmen könne, weder aus finanzieller noch logistischer Sicht. Dass die Ankunft von Flüchtlingen in der DG Auswirkungen auf den kommunalen Haushalt haben wird, stehe außer Frage.
Der Eupener ÖSHZ-Präsident Lambert Jaegers will nicht von einer Flüchtlingswelle reden. Denn die meisten Menschen aus Kriegsgebieten flöhen in Anrainerstaaten, Europa nehme nur einen geringen Teil auf. Niemand verlasse seine Heimat grundlos, sagt Claudia Niessen und appelliert an die Solidarität der Menschen.
Chantal Delhez - Archivbild: Julien Claessen (brf)