Zugegeben: Vor lauter Firmenlogos sieht man kaum noch den Hinweis, dass dieses Fahrzeug für die Gemeinde Bütgenbach, beziehungsweise ihr öffentliches Sozialhilfezentrum unterwegs ist. Aber schließlich dient das einem guten Zweck, wie ÖSHZ-Präsident Erwin Franzen unterstreicht. Der Dienst des ÖSHZ heißt "Essen auf Rädern" und wird seit Ende der 1980er Jahre in der Gemeinde Bütgenbach angeboten. Zubereitet werden die Mahlzeiten täglich frisch im Seniorenheim.
An Land gezogen wurden die Sponsoren von der Firma "Akzent Sozialsponsoring" mit Hauptsitz in München. Ihre rund 450 Mitarbeiter werben mittlerweile auch über Deutschland hinaus Kunden für diese Form der regionalen Unterstützung an. Jochen Martin ist einer von ihnen. Bei der öffentlichen Hand, sprich Städten und Gemeinden, stößt das private Vermittlungsangebot mehr und mehr auf offenen Ohren...
In Bütgenbach habe man sich die Sache gut überlegt, sagte Bürgermeister Emil Dannemark am Freitag bei der Schlüsselübergabe für das neue Fahrzeug - nicht zuletzt auch mit Blick auf die örtliche Wirtschaft. Doch das Modell des Sozialsponsorings hat nach Beispielen in Eupen oder Raeren auch in Bütgenbach richtig eingeschlagen.
Für Bütgenbachs Bürgermeister hat diese Form der Finanzierung durchaus Modellcharakter: "Wenn ich mir ansehe, was auf die Gemeinden zukommen wird, mit diesen berühmten SEK-Normen, die uns von der Europäischen Union auferlegt werden an die Nationalstaaten und dann auch an die Regionen und Gemeinden, wenn man ja weiß, dass in Zukunft, wie es aussieht, auch Rücklagen nicht mehr genutzt werden dürfen, um einen Haushalt auszugleichen, dann wird man sich in diese Richtung begeben müssen, um solche Investitionen zu tätigen mit Privatpartnern..."
Den Begriff "Sozialsponsoring" wird man wohl noch öfter hören.
Stephan Pesch - Bild: BRF