Rund 200 Milchbauern haben sich am Donnerstagmittag zu einer Protestaktion in Goé versammelt. Vor der Butterei Corman blockierten sie mit ihren Traktoren die Straße. Ab dann lief während mehrerer Stunden überhaupt nichts mehr. Die Traktoren standen dichtgedrängt bis nach Dolhain. Am Eingang zur Produktion luden sie mehrere Kubikmeter Mist ab. Brennende Autoreifen sorgten für dichten Qualm. Die Bauern stoppten einen Tankwagen mit Buttermilch und entleerten ihn.
Die Landwirte forderten eine Aussprache mit dem Leiter des Unternehmens, der gleichzeitig Vorsitzender des Verbandes der Milchindustrie (CBL) ist. Doch vergeblich - der Direktor war nicht im Lande. Gerade erst sei man damit herausgerückt, dass es dem Milchindustrie-Verband noch nie so gut gegangen sei, sagte Erich Pohen von der Milcherzeuger-Interessengemeinschaft MIG. "Wahrscheinlich Gewinne auf Kosten der Produzenten. Wenn man billigen Rohstoff kauft, kann man ja große Gewinne fahren."
Nächster Halt war der Aldi-Supermarkt an der Eupener Hochstraße. Den Milchbauern stinkt, dass es in den belgischen Discountern nur deutsche Milch zu kaufen gibt. Den Supermarkt hatte man vorsichtshalber zugemacht. Zu einem Gespräch zwischen Filialleitung und Bauern kam es nicht. Anschließen zogen sie in Richtung Grenzübergang Lichtenbusch.
Die Landwirte fordern einen kostendeckenden Milchpreis. Seit der Abschaffung der europäischen Milchquoten im April ist der Milchpreis gefallen. Mit 25 Eurocent pro Liter kommen die Milchbauern nicht über die Runden - alleine um die Kosten zu decken sind mehr als 40 Cent pro Liter nötig.
Fotostrecke: Protest der Milchbauern in Goé und Eupen
Bauernproteste jetzt auch in Belgien
Text und Bilder: Volker Krings/BRF