Der Karlsschrein hat am Mittwochmorgen die Chorhalle des Aachener Doms verlassen und wurde ins Oktogon des Doms versetzt. Es waren nur wenige Meter zu bestreiten, aber die Vorbereitungen dafür liefen schon seit Tagen. Drei Zentner wiegt der Schrein, sechs Männer wären nötig gewesen, um ihn zu tragen. Doch das übernahm ein speziell angefertigter Lastenwagen. Er wurde so konstruiert, dass er die Stufen von der Chorhalle zum Oktogon überwinden konnte.
Anlass für den enormen Aufwand ist das 800. Jubiläum des Karlsschreins. Während fünf Tagen wird der Karlsschrein im Oktogon zu sehen sein. Damit steht er nahezu an seinem ursprünglichen Standort im Zentralbau des Aachener Doms, wie Dompropst Manfred von Holtum erklärte. Für die Besucher bietet sich die einzigartige Gelegenheit, den Karlsschrein aus einer ganz neuen Perspektive zu erleben.
Bevor der Schrein versetzt wurde, ist er zunächst ausgiebig unter die Lupe genommen worden. Silberschmiedemeister Lothar Schmitt hat anderthalb Tage gebraucht, um den Schrein auf Vordermann zu bringen.
Um den Schrein von der Chorhalle ins Oktogon zu befördern, war mehr als eine Stunde und viel Fingerspitzengefühl nötig. Dombaumeister Helmut Maintz war verantwortlich für den Transport. Er ist ganz klar erleichtert, dass dieser auch gelungen ist.
Den Festlichkeiten steht nun nicht mehr im Wege. Am Donnerstag geht es los. Auf dem Programm stehen ein Pontifikalamt, besondere Führungen sowie diverse Vorträge. Weitere Informationen gibt es unter 800JahreKarlsschrein.de.
Text und Bilder: Melanie Ganser