Ein Hochleistungs-Kart? Nein, ein richtiger Rennwagen. Zwar recht klein, und kurz, aber mit allem Drum und Dran. Ein geschrumpftes Formel-Eins-Auto etwa? Nein, "eher zwischen Kart und Formel 3", meint Jeff Brasseur, Student der FH Aachen und gebürtiger Luxemburger im international gemischten Studententeam.
Denn die Leistung kommt aus aus einem 600 Kubik-Bikermotor von Yamaha, aber mit geänderter Gangfolge, angepasster Schmierung und selbst entwickeltem Kühlsystem. Der Glasfaser-Benzintank wurde ebenso von den Studenten entwickelt wie die Datensteuerung (nicht nur die des Motors) und das komplette Aerodynamik-Paket, wobei natürlich alles aufeinander abgestimmt sein muss.
Eine reife studentische Leistung, meint dann auch Maximilian Filippi, der studentische Teamleiter, der mit gesundem Selbstbewusstsein auf die Frage "Was unterscheidet Ihr Team von einem Entwicklungsteam in der Formel 1?" lakonisch antwortet: "Nur das Geld und die Manpower!"
Kein Wunder also, dass der internationale Ingenieurs-Wettbewerb "Formula Student" durchaus spätere Rennsport-Ingenieure hervorbringen kann. Sehr zur Freude von Prof.Dr.-Ing. Michael Wulf, Prorektor der FH Aachen, und nicht nur, weil es die Studenten selbst sind, die die Sponsoren an Land ziehen.
Ende Juli geht es zum Hockenheimring, wo sich die Mannschaft und ihr Rennwagen in dieser Saison zum ersten Mal mit anderen messen. In der letzten Saison gab es zweimal einen Platz unter den besten zehn.
Hintergrund
Formula Student ist ein internationaler Konstruktionswettbewerb für angehende Ingenieure. Inhalt des Wettbewerbs ist es, in Teamarbeit einen einsitzigen Formelrennwagen zu konstruieren und zu fertigen, um damit gegen Teams aus der ganzen Welt anzutreten. Dabei gewinnt das Team mit dem besten Gesamtpaket aus Konstruktion und Leistung, Finanzplanung und Verkaufsargumenten.
Text und Bilder: Frederik Schunck