Am Rande des Raerener Dorfkerns liegt in unmittelbarer Nähe zum Wald der Campingplatz "Waldesruh". Der Camping ist gut besucht. Rund 68 Stellplätze stehen hier zur Verfügung, und nur knapp zehn sind derzeit frei. Jegliche Art von Camper ist hier willkommen. Vom Dauercamper mit Wohnwagen bis zum Rucksacktouristen mit Zelt. Deutsche, Flamen, Wallonen, Niederländer. Alles ist hier vertreten. Hier gönnen sich Touristen, die mit dem Rad auf dem nahe gelegenen Ravel-Weg reisen, eine Nacht Ruhe. Es gibt auch viele Rentner, die die kompletten Sommermonate hier leben. Oder eben Camper, die das Jahr über die Wochenenden hier verbringen.
Die meisten Camper sind treue Gäste. Viele kommen schon Jahre hierher, teils sogar schon seit Jahrzehnten. Dazu gehören auch Dieter Kupel und Ursula Wenzel. Frau Wenzel kommt aus dem rund 100 Kilometer entfernten Viersen und verbringt auf dem Raerener Camping die Sommermonate. Auch wenn sich das Wetter in Raeren nicht immer von seiner besten Seite zeigt, liebt sie ihr Leben im Wohnwagen. Man muss eben dafür gemacht sein, erklärt sie.
Als Camperin mit mehrjähriger Erfahrung ist sie natürlich bestens ausgestattet. Vor dem Wohnwagen steht ein geräumiges Vorzelt. Küche, Sofa und Fernseher sind hier zu finden. Im Wohnwagen selbst wird geschlafen und geduscht.
Die gebürtige Polin kommt schon seit 1994 hier her - früher zusammen mit ihrem Mann, doch der ist vor zwei Jahren verstorben.
Als ihr Mann starb, überlegte sie kurz, den Wohnwagen zu verkaufen. Zwei Jahre später ist sie immer noch hier. Sie hat sich für das Campingleben entschieden. Denn schließlich kann sie jetzt als Rentnerin von dem Stellplatz mehr profitieren denn je.
In Raeren findet die 66-Jährige Ruhe und Entspannung. Das einzige, was ihr das Leben hier im dörflichen Raeren erschwert, ist, dass sie weder Auto noch Führerschein hat. Aber unter Campern hilft man sich natürlich gegenseitig. Dieses Miteinander ist das, was Frau Wenzel am Campingleben schätzt. Füreinander da zu sein gehört beim Campen einfach dazu. Über die Jahre lernt man sich kennen und schätzen. Kameradschaft wird hier groß geschrieben. Eine helfende Hand, ein freundlicher Gruß, ein kleines Schwätzchen am Gartenzaun... eben jene Atmosphäre macht die Freude am Campingleben aus.
Melanie Ganser - Bilder: Melanie Ganser/BRF