Die Emissionswerte für Dioxin der Biomasseanlage Renogen sind fünf Mal höher als erlaubt. Das wurde am Donnerstagnachmittag bei der Sitzung des Wallonischen Parlaments in Namur bekannt. Vier Wochen nach der Frist liegen damit die Ergebnisse der Messungen am Kraftwerk vor.
Der zuständige Umweltminister Carlo Di Antronio will unterdessen weitere Messungen vornehmen lassen. Weil die überhöhten Werte direkt am Kamin der Anlage gemessen wurden, will er jetzt auch die Dioxin-Konzentration ein paar Meter weiter weg messen lassen. Ein Unding für den Regionalabgeordneten Edmund Stoffels: "Ich stehe dieser Aussage sehr kritisch gegenüber. Auf der einen Seite weil eine fünffache Überschreitung absolut keine Banalität mehr darstellt - es geht um die Gesundheit der Leute - und zweitens kann ich dem Argument einer Verdünnung durch die Luft, durch die Windrichtungen nicht zustimmen, denn das bedeutet ja nichts anderes, als dass je nach dem von wo der Wind kommt, mal derjenige, der links, mal derjenige, der rechts von der Anlage wohnt, das Anrecht auf seine Dosis Dioxin hat."
Um Renogen zu verpflichten, den Müll hier vor Ort zu verbrennen, müsste die Wallonische Regierung ein neues Gesetz Erlassen, dass dann auch für ähnliche Anlagen in der Wallonie gelten würde. Laut Stoffels besteht in Namur derzeit wenig Bereitschaft, ein solches Gesetz auf den Weg zu bringen. Er möchte deshalb selbst aktiv werden. Eine Stellungnahme der Gemeinde Amel liegt zurzeit noch nicht vor.
ake/sr - Archivbild: BRF