Seit einer Woche sind in der Nähe von Ondenval die Bagger im Einsatz. Dort sollen Strommaste errichtet werden. Die 21 Kilometer lange Stromleitung zwischen Bütgenbach und Stephanshof sowie von Amel nach Bévercé sollen verstärkt werden, um die Stromversorgung durch erneuerbare Energien fortzusetzen.
Die Streckenführung der sogenannten Ostschleife bleibt erhalten, doch die Leitungen werden verstärkt und die 93 Maste sollen zehn Meter höher sein als die ursprünglichen. Doch gerade damit ist die Stadt Malmedy nicht einverstanden. Sie fordert einen Baustopp.
Malmedy hat nicht nur eine Nichtigkeitsklage beim Staatsrat eingereicht, sondern auch ein Eilverfahren vor dem Lütticher Gericht angestrebt. "Elia hat von der Provinzdeputation eine Genehmigung erhalten. Diese Genehmigung sieht allerdings vor, dass der Bauherr die von der Stadt Malmedy auferlegten Bedingungen respektiert, wie aus einem Schreiben vom 7. November 2013 hervorgeht. Die Leitungen sollten entweder unterirdisch verlaufen oder es sollte eine alternative Streckenführung durch nicht bewohnte Gebiete vorgesehen werden", erklärt Bürgermeister Jean-Paul Bastin.
Der Netzbetreiber Elia erklärte, er habe dem zuständigen Minister die entsprechenden Alternativen vorgelegt und dieser habe letztendlich entschieden. "Wir haben diese alternativen Streckenführungen analysiert. Unterirdische Leitungen hätten Auswirkungen auf die Landschaft gehabt, da man Übergangsstationen zwischen den oberirdischen und den unterirdischen Leitungen hätte einrichten müssen. Außerdem hätte man Gittermaste aufstellen müssen. Die zweite Streckenführung, die die Stadt Malmedy vorschlug, wäre um zwei bis drei Kilometer länger geworden und hätte Wohngebiete bei Malmedy erreicht", so Elia-Sprecherin Sophie de Baets.
Was die Stadt Malmedy besonders empört, ist dass die neuen Leitungen, die Elia heutzutage anlegt, unterirdisch sind und der Netzbetreiber jetzt erklärt, dass unterirdische Leitungen drei bis viermal teurer sind als oberirdische. Elia ist der Ansicht, dass die Arbeiten bei unterirdischen Leitungen noch länger dauern würden als geplant und die sieben Windpark- und Biomasseprojekte in der Region noch länger auf eine Verstärkung der Schleife warten müssten. Die Angelegenheit wird am 30. Juni vor Gericht verhandelt.