Am Sonntag startet Ostbelgiens erste Volksbefragung auf Gemeindeebene. Am 14. Juni können die Bürger in Eupen über die Verkehrsführung in der Innenstadt abstimmen.
Insgesamt fünf Möglichkeiten stehen zur Wahl. Bei der Variante zwei soll der Marktplatz für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. In der Paveestraße fließt der Verkehr dann rauf, und die Kloster- und Kirchstraße runter. Bei der Variante drei wird die Hufengasse ab Klösterchen gesperrt, bei Variante vier die Kirchstraße und bei Variante fünf Hufengasse und Kirchstraße. Bei Variante eins bleibt alles so, wie es ist.
Eupener Geschäftswelt sagt Ja zu Frage 1
Für die Eupener Geschäftswelt soll die Verkehrsführung in der Innenstadt so bleiben, wie sie ist. Geschäftsleute und Mittelstandvereinigung möchten vorerst keine permanente Sperrung einer oder mehrerer Straßen. Nach den langen Bauarbeiten müsse jetzt Ruhe einkehren. Innenstadt und Geschäftswelt sollten sich erst einmal erholen und wieder entwickeln können.
Später solle die Situation dann nochmals neu analysiert werden, das sei auch ursprünglich vom Gemeindekollegium so geplant und versprochen gewesen. Außerdem belaste eine teilweise Sperrung der Innenstadt den Verkehr auf den Ringstraßen zusätzlich, vor allem bei zu Stoßzeiten. Eupens Innenstadt sei keine Flaniermeile, sondern tägliches Ziel einer einkaufenden und berufstätigen Bevölkerung, so Geschäftswelt und Mittelstand.
Für Ralph Hübinger braucht die Geschäftswelt den Durchgangsverkehr, auch wenn dieser erst einmal keinen Euro ausgibt. "Wer nicht in die Stadt darf, wer verbannt wird, der wird diese Stadt früher oder später vergessen", so der Vertreter der Geschäftswelt.
Auf der Facebookveranstaltung der Bürgerinitiative haben in den letzten Tagen knapp 500 Leute zugesagt, an der Volksbefragung teilzunehmen. Dort wird inzwischen fleißig diskutiert. Die erforderliche Wahlbeteiligung von zehn Prozent (1950 Personen) scheint möglich. "Die Echos deuten darauf hin, dass dieses Ziel erreicht wird", glaubt Serge Heinen, Initiator der Volksbefragung.
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