Rote Karte für TTIP. Zumindest am Montagabend überwogen im Ministerium der DG die Nein-Stimmen deutlich. Zu Beginn des Abends erklärte der Europaabgeordnte Pascal Arimont, TTIP stelle für ihn ein Gewissensproblem dar. Er müsse sich positionieren, ohne selbst über ausreichend Informationen zu verfügen.
Für die meisten Pros und Contras sorgten ein Vertreter der EU-Kommission und eine Anti-TTIP-Aktivistin. Für Lutz Güllner ist TTIP ein Beitrag dazu, dass die EU ihre führende Rolle im Welthandel aufrecht erhalten kann. Zudem könne ein einheitlicherer Wirtschaftsraum mit den USA für nachhaltigere Standards weltweit sorgen. Anders als behauptet, gehe es bei TTIP nicht um Fracking, betonte Güllner.
Für die Politologin und TTIP-Gegenerin Pia Eberhardt ist das transatlantische Handelsabkommen dennoch eine Gefahr für die Fundamente der Demokratie. Statt Investorenschutz und Schiedsgerichte fordert sie Abkommen, die Banken regulieren, das Klima schützen oder Arbeitnehmerrechte stärken.
Fest steht: Ursprünglich wollten Amerikaner und Europäer sich bis Ende 2014 einigen. Wegen des öffentlichen Widerstands könnten sich die Verhandlungen aber noch lange hinziehen. Vor und nach der Diskussionsrunde erfolgte eine Abstimmung für oder gegen TTIP. Dadurch sollte die Stimmung und die Meinung des Publikums ermittelt werden.
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