In Ouren sind bei Ausgrabungen im vergangenen Jahr Mauerreste der alten Burganlage freigelegt worden, die die Geschichte der einflussreichen Herren von Ouren erzählen. Zurzeit werden die Funde ausgewertet und eingeordnet.
Auf einem Schieferfelsen hoch über dem Dorf stand einst die imposante Schlossanlage der Herren von Ouren. Die Archäologin Cynthia Collings, die selbst aus dieser Gegend stammt, hat im Auftrag der Deutschsprachigen Gemeinschaft die Grabungen geleitet. Erste Sondierungen im Jahr 2013 deuteten schon darauf hin, dass es sich lohnen würde, hier weiter zu graben. Das Ergebnis war dennoch überraschend. Nach der Zerstörung durch die französischen Revolutionstruppen waren die Abbruchteile der Burg im 19. Jahrhundert versteigert worden. Die Funde zeigen, dass die Anlage viel größer war als zunächst angenommen.
Die Burg von Ouren war lange bewohnt – mindestens zwischen dem 12. und 18. Jahrhundert, so die Erkenntnis der Archäologin. Ihre Herren hatten großen Einfluss in der Region. Wie die Herren von Ouren gelebt haben, lässt sich an den freigelegten Mauerresten ablesen.
Cynthia Colling hofft, dass das Projekt fortgesetzt wird und weitere Erkenntnisse daraus gewonnen werden können. Erste Ergebnisse werden beim Tag des Offenen Denkmals am 12. September präsentiert.