Über 3.000 Menschen haben am Wochenende das Fort von Eben-Emael besucht. Dort fand am Samstag und am Sonntag eine Nachstellung der Erstürmung der Anlage vor 75 Jahren statt, inklusive Segelflieger und Explosionen.
"Ich denke, dass doch viele überrascht waren von den ganzen Detonationen, von den Segelflugzeugen. Dazu das schöne Wetter. Es war großartig", meinte
Marcel Verhasselt von der V.o.G. Fort Eben-Emael.
Am frühen Morgen des 10. Mai 1940 landeten deutsche Soldaten per Lastensegler auf dem Gelände südlich von Maastricht. Innerhalb kürzester Zeit hatten sie die Festung am Albert-Kanal erobert. Dreißig Menschen kamen ums Leben. Rund 1.200 belgische Soldaten wurden gefangen genommen. Bis dahin galt Eben-Emael als uneinnehmbar.
Werner Schmachtenberg wohnt in der Nähe von Darmstadt und führt regelmäßig Besucher durch die Anlage von Eben-Emael. "Keiner hatte damit gerechnet, dass die Deutschen mit Segelflugzeugen kommen und eine neue Waffe, die Hohlladung mitbringen würden. Diese Sprengladung war in der Lage, Panzerstahl durch zu brennen", sagt Schmachtenberg im BRF-Interview.
Entscheidend sei dann schließlich aber der Angriff auf die Brücken gewesen, der den Weg für die deutschen Panzer nach Belgien hinein öffneten. Mit dem Angriff begann der Zweite Weltkrieg auf belgischem Boden.
Gegen das Vergessen
"Ich kümmere mich seit zwanzig Jahren um das Fort. Mein Opa war hier 1940 in Eben-Emael dabei. Mit unserem Verein spielen wir das ganze Jahr über bei Führungen mit und zeigen, wie die Soldaten hier im Innern gelebt haben vor dem Krieg", erklärt Darsteller Jean-Christophe Happaerts.
Luc Wautriche stammt aus der Gegend von Namur. Auch er ist das ganze Jahr über als Darsteller unterwegs. Mal ist er belgischer Soldat, mal deutscher oder US-Amerikaner. Oft auch französischer Resistancekämpfer der Geheimarmee. "Wir machen das, damit wir nicht vergessen, was hier passiert ist, auch damit die jungen Menschen sehen, was falsch laufen kann. Es war zwar nicht das Ende der Welt - aber beinahe."
Bild: BRF Fernsehen