Der Hof zeigt, wie heutzutage ein moderner Stall konzipiert ist: 75 Meter ist er lang und 40 Meter breit. Und bis zum lichtdurchlässigen First ist er elf Meter hoch.
Der Stall bietet Platz für 200 bis 250 Tiere. Derzeit sind es 120 Kühe und 80 Stück Jungvieh. Dabei sollen sie es im wahrsten Sinne des Wortes "komfortabel" haben - in ihren Liegeboxen auf Sand und Sägemehl. Das zweistufige Dach sorgt für eine bessere Luftzirkulation, die Güllegrube unter der Halle für weniger Ammoniakbelastung in der Luft.
Futter per Automatik
Die automatische Raufütterung durchläuft momentan noch die Versuchsphase. Besonders nutzerfreundlich verfügt der Melkstand über einen höhenverstellbaren Hubboden.
Das alles war noch undenkbar, als der heute 50-jährige Ludwig Heinen 1979 den elterlichen Betrieb mit damals 27 Hektar und 32 Kühen übernahm. Für seinen Sohn Andreas (21) gab es nie Zweifel daran, dass er die Landwirtschaft fortführt.
Landwirte trotzen der Milchkrise
Der erste Stall der Familie in Weywertz bot im Winter gerade mal Platz für 38 Kühe. Für die neue, größere Lösung benötigten die beiden Land außerhalb von Weywertz: "Im Himmelchen". Im Sommer 2008 haben die Landwirte den Stall gebaut und im selben Jahr sind sie noch eingezogen.
Solche Investitionen sind in Zeiten der Milch-Krise alles andere als selbstverständlich. Doch Ludwig Heinen sagt: "Wenn man weiter machen will muss man eben investieren. In unserem alten Stall konnten wir nicht zu zweit arbeiten".
Dennoch waren auch Ludwig und Andreas von höheren Milchpreisen ausgegangen. Jetzt müssen sie sehen, wie sie über die Runden kommen.