Ein Punkt, bei dem es am Donnerstagabend beim Raerener Gemeinderat durchaus gegenteilige Meinungen gab, war die Verkehrspolitik: CSL-Sprecher Mario Pitz sagte, er spreche für die Anwohner von breiten Vorfahrtsstraßen, die Autofahrer geradezu einladen würden, mit überhöhter Geschwindigkeit zu fahren. Nach Ansicht seiner Fraktion werde der verkehrsberuhigende Aspekt von Rechtsvorfahrten überhaupt nicht ausgeschöpft. Daher seine Forderung " Rechts vor Links auf allen Gemeindestraßen". "Allen?", fragte die Mehrheit. "Nein, nicht jeder Wiesenweg", so Pitz. Aber so, dass es auch klar sei für den Ortsunkundigen.
Zurzeit gebe es wenig Verletzte, gibt Bürgermeister Hans-Dieter Laschet zu bedenken, das könne sich bei genereller Rechtsvorfahrt ändern. Die gemessenen Geschwindigkeiten seien zudem generell nicht weit von der erlaubten Geschwindigkeit entfernt.
Mobilitätsschöffe Ludwig Gielen erinnert mit Nachdruck daran, dass an der Kreuzung am Bergscheiderhof eine Rechtsvorfahrt geschaffen wurde, nachdem dort aber ein schwerer Unfall geschah, diese wieder rückgängig gemacht wurde. Einen so bedingten Unfall wolle er nicht verantworten. Weshalb ändern, was funktioniere!
"Zu pauschal, die CSL-Forderung!", heißt es bei der Mehrheit, die der CSL insofern entgegenkommt, Gutachten von Polizei und Verkehrsministerium einzuholen, einen Prinzipbeschluss, "was immer der heiße", jedoch entschieden ablehnt.
Auch reicht der Gemeinderat die Kandidatur für den Beitritt zum europäischen LEADER-Förderprogramm zur wirtschaftlichen Entwicklung des ländlichen Raumes ein, zusammen mit Eupen und Lontzen. Erstellt wird die Kandidatur von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ostbelgiens.