Ein Twitter-Projekt aus Luxemburg zum Ersten Weltkrieg hat den ersten Preis beim Wettbewerb um den Jugendkarlspreis gewonnen. Karlspreisstiftung und Europaparlament zeichneten am Dienstag das Projekt in Aachen aus. In bereits über 2000 veröffentlichten Tweets stellen luxemburgische Studenten des Masterstudiengangs für Europäische Zeitgeschichte den Alltag der Menschen während des ersten Weltkriegs in Europa dar. Junge Menschen aus Ländern der früheren Kriegsgegner twittern unter dem Account "@RealTimeWW1" zum Ersten Weltkrieg und brechen dabei das große Weltgeschehen auch auf persönliche Geschichten herunter.
Platz zwei belegt Frankreich mit dem Projekt "Fronterras - European (border)line", bei dem junge Menschen aus der EU über das Leben an der Grenze berichten oder über persönliche Grenzüberschreitungen. Ausnahmsweise wurden drei dritte Preise an Bewerber verliehen, die von der Jury die gleiche Anzahl an Stimmen erreicht hatten.
"Alles, was ich gesehen habe, hat mich sehr berührt und sehr ermutigt", sagte EU-Parlamentspräsident und designierter Karlspreisträger Martin Schulz bei der Verleihung. Angesichts des Engagements sei ihm um die Zukunft Europas nicht bange. Der in diesem Jahr mit insgesamt 14.000 Euro etwas höher als üblich dotierte Preis zeichnet vorbildliche Projekte junger Menschen aus, die das Bewusstsein für die europäische Identität fördern und die Integration.
Spanien erhielt für die Online-Zeitung "Infoactualidad", die von Studenten aus ganz Europa geschrieben wird, den dritten Platz. Auch Zypern errang den dritten Platz mit einem Jugendaustauschprojekt gegen Arbeitslosigkeit und daneben auch Österreich mit dem Fußball-Turnier für Jugend- und Sozialeinrichtungen aus Europa, dem Social Soccer Cup.
350 Projekte aus allen EU-Staaten hatten sich beworben. Die Preisverleihung fand wenige Tage vor der Karlspreisverleihung an Martin Schulz (14. Mai) statt.
dpa/europaparlament/dop/mz - Archivbild: Kimihiro Hoshino (afp)