Bis Freitag sollen sich Schüler in der Französischen Gemeinschaft entscheiden, ob sie im nächsten Schuljahr weiterhin dem Religions- oder Moralunterricht folgen möchten - oder künftig verzichten. Erste Auszählungen zeigen, dass sich mancherorts 30 bis 50 Prozent der Schüler für eine Freistellung entscheiden. Definitive Zahlen liegen jedoch nicht vor. Auch Pläne für alternative Unterrichte fehlen bislang.
Für viele Religionslehrer bringt die Änderung unsichere Jobperspektiven mit sich, bestätigt der Direktor der Gemeindeschule von Welkenraedt, Vincent Launoy. In der kleinen Gemeindeschule haben sich zwar weniger als zehn Prozent der Schüler für eine Freistellung entschieden - trotzdem werde es merkbare Umstellungen geben.
Der Verfassungsgerichtshof hatte kürzlich entschieden, dass der Religions- und Moralunterricht in der Französischen Gemeinschaft nicht länger verpflichtend ist. In Flandern wird das schon seit Längerem so gehandhabt. Ob eine ähnliche Gesetzesänderung auch in der Deutschsprachigen Gemeinschaft notwendig sein wird, wird zur Zeit geprüft.
soir/dop - Bild: Siska Gremmelprez/BELGA