Einmal im Jahr kann die jahrhundertealte Tradition des Torfstechens noch einmal erlebt werden. Jedes Jahr Anfang Mai lädt das Naturzentrum Botrange ins Moor nach Sourbrodt ein. Dort demonstrierte am vergangenen Samstag Torfstecher Raymond Miessen, wie die Vennbewohner noch bis in die 1960er Jahre Torf gestochen haben.
1500 Torf-Briquetts schaffte ein guter Torfstecher pro Tag. Der Torf diente als Brennstoff zum Heizen der Häuser und wurde bis Monschau und Düren exportiert. Heute gibt es nur noch eine Handvoll Torfstecher.
Auch wenn das Venn nun unter Naturschutz steht, haben die Sourbrodter ihr Recht, Torf zu stechen, behalten. Die Torf-Briketts waren für die Sourbrodter Bevölkerung überlebenswichtig, erklärt Carine Taffein, Naturführerin vom Naturparkzentrum Botrange: "Das war wichtig. Alle Wälder waren abgeholzt und die Wälder, die blieben, waren für die Jagd. Man hat hier Landwirtschaft gemacht mit Schafen und mit Kühen. Dann haben die anderen Leute befunden, dass man Torf benutzen kann, um zu heizen. Das wurde gemacht bis 1960."
Bilder: BRF