Am Flughafen von Melsbroek sind am späten Donnerstagvormittag 127 Europäer gelandet, die aus dem Erdbebengebiet ausgeflogen wurden. Die Militärmaschine war in der Nacht nach einem Zwischenstopp in Neu-Delhi gestartet und erreichte Belgien gegen 10:45 Uhr. An Bord befanden sich 44 Belgier sowie Deutsche, Franzosen, Niederländer und andere. Alle sind wohlauf. Sie wurden am Rollfeld von ihren Familienangehörigen empfangen.
Unter den 44 Belgiern befand sich auch eine achtköpfige Reisegruppe aus Ostbelgien. Sie wirkten erschöpft aber erleichtert nach ihrer Landung in Brüssel. "Wir sind auf jeden Fall froh wieder hier in Sicherheit zu sein, aber es ist natürlich auch ein gemischtes Gefühl", erklärt Markus Hendrich aus Kettenis im BRF-Interview. Er hatte seine Freundin Lisa Radermeker in Nepal besucht - auch Lisas Mutter Margot Radermeker war mit dabei. Lisa Klinkenberg hatte zusammen mit zwei Mitstudentinnen insgesamt drei Monate in Nepal verbracht.
Die Odyssee der Reisegruppe hat insgesamt sechs Tage gedauert. Am Samstag, als sich das Erdbeben ereignete, war die Reisegruppe gerade in der Stadt Pokhara, 200 Kilometer westlich von Kathmandu. Eine Achterbahnfahrt, zwischen Hoffnung und Resignation. Das aber nicht nur für die Gestrandeten in Katmandu, sondern auch für die Familie in Belgien.
Empfangen wurden sie am Flughafen von Melsbroek von vielen Angehörigen und Presseleuten. Auch DG-Ministerpräsident Oliver Paasch war vor Ort. Die Deutschsprachige Gemeinschaft hatte sich in enger Zusammenarbeit mit dem Außenministerium für den Rücktransport der achtköpfigen Gruppe stark gemacht."Ich bin wirklich froh darüber, dass am Ende alles gut geklappt hat, dass die Zusammenarbeit mit dem Krisenzentrum des Außenministeriums von Anfang an sehr konstruktiv verlaufen ist, dass die Ostbelgier, aber auch ihre Freundinnen und Freunde, wohlbehalten zurückgekommen sind", so Paasch im BRF-Interview.
Der Rücktransport erfolgte an Bord eines Flugzeugs der belgischen Luftstreitkräfte, das zuvor das B-Fast-Rettungsteam nach Kathmandu gebracht hatte. Die Ankunftszeit in Brüssel hatte sich mehrmals verschoben.
Zuvor hatten auch die Niederlanden, Frankreich und Spanien ihre Landsleute und andere Europäer mit Flugzeugen aus dem Erdbebengebiet in Sicherheit gebracht.
Wie Außenminister Didier Reynders bestätigte, gelten vier Belgier weiterhin als vermisst in Nepal. Das Krisenzentrum bleibt somit weiter geöffnet.
vrt/jp/mz/rop - Bild oben: Thierry Roge (belga)/ Bild unten: BRF