Die Bauarbeiten an der Herbesthaler Straße haben kaum begonnen, da kracht es auch schon wieder zwischen Projektverantwortlichen und Bürgern. Nach der Umleitung über die Friedensstraße steht jetzt die Umgehung des Kreisverkehrs über den Friedenspark in der Kritik.
Am Montagmorgen hat im Friedenspark ein gutes Dutzend Menschen gegen die Abholzung der großen Bäume protestiert. Sie alle sehen nicht ein, warum gesunde, 80 Jahre alte Bäume einer Straße weichen sollen, die nur sechs Monate gebraucht wird. Der Protest hatte sich spontan am Wochenende über soziale Netzwerke formiert.
Die Bäume sollen einer Umgehungsstraße weichen, die während der Bauarbeiten am Kreisverkehr den Verkehr auf die Herbesthalerstraße leiten soll. "Ich weiß, dass eine solche Protestaktion eher symbolischen Charakter und wahrscheinlich wenig Aussichten auf Erfolg hat, aber wir wollen zeigen, dass wir mit der Vorgehensweise der Wallonischen Region hier nicht einverstanden sind", sagte Fabrice Bongartz, einer der Initiatoren des Protests.
Mit einer Internetpetition gegen das Fällen der Bäume im Eupener Friedenspark konnten immerhin bereits 250 Unterschriften innerhalb von vier Tagen gesammelt werden.
Unterstützung kam auch von der Lokalgruppe Ecolo. "Wir fordern, dass die Umgebung hier nach den Bauarbeiten wieder aufgewertet wird", sagte Monika Dethier-Neumann von Ecolo. Ihrer Meinung nach hat die Wallonische Region bei der Planung der Umgehungsstraße Mist gebaut.
So soll der Auftrag zum Fällen der Bäume vergeben worden sein, bevor überhaupt ein entsprechender Antrag bei der Straßenbauverwaltung gestellt wurde. Auf Drängen der Ecolo-Fraktion im Stadtrat wurde diese Prozedur jetzt aber im Schnellverfahren nachgeholt.
Das Projekt zu stoppen, scheint nicht mehr möglich. Alternativen zur Straße durch den Friedenspark wurden während der Planung der Arbeiten abgelehnt. Anscheinend gibt es keine Alternative, die sowohl den Sicherheitsvorkehrungen entspricht, als auch die nötige Kapazität hätte, um besonders den Schwerlastverkehr während der Bauarbeiten durchzulassen. So fällt zum Beispiel die Möglichkeit, die Straße über den jetzigen Bürgersteig zu bauen aus, weil dort zeitgleich zu den Straßenarbeiten Rohre verlegt werden müssen.
Nach Ende der Arbeiten müssen jedoch neue Bäume im Friedenspark gepflanzt werden, die mindestens 40 Zentimeter Stammumfang haben und zwischen sechs und zehn Metern hoch sein sollen.
Bild: BRF