Im Sozialnetzwerk Facebook machen sie mobil: Rund 700 Ostbelgier sind der Protestgruppe innerhalb von 48 Stunden beigetreten - und es werden immer mehr. Die Einträge der Bürger sind deutlich: "Stoppt diesen Wahnsinn!", "Der Umbau ist eine dreiste Verschwendung von Steuergeldern" und "Die politisch Verantwortlichen leiden unter Größenwahn".
Die Empörung in der Bevölkerung ist groß. Seit dem Wochenende ist das Thema Kostenexplosion beim geplanten Umzug des Parlaments das Aufregerthema in Osteblgien.
Vivant fordert Volksentscheid
Auch auf politischer Ebene wächst der Druck gegen das 40 Millionen Euro-Projekt. Die Oppositionspartei Vivant fordert eine Volksbefragung.
Schon am Donnerstag hatte Vivant-Abgeordneter Michael Balter das Umbau-Projekt des Sanatoriums im BRF Fernsehen aufs Schärfste kritisiert. Balter kann nicht verstehen, dass im ehemaligen Sanatorium neben dem Parlament auch ein Messe- und Konferenz-Zentrum entstehen soll.
Michael Balter ist sich sicher: Der Umbau des Sanatoriums wird am Ende inklusive Kredit und Zinsen nicht 22, sondern über 40 Millionen Euro kosten.
CSP: "Wahnsinn der Regierung stoppen"
Auch die Christdemokraten wollen den nach eigener Auffassung "Wahsinn der Regierung" nicht länger hinnehmen.
Im Sozial- und Bildungsbereich müsse gespart werden, für unnötige Prunkbauten werden aber Riesensummen vorgesehen, beklagt CSP-Präsident Luc Frank.
Im BRF-Interview sagte Frank, dass der künftige Umbau des Sanatoriums sowie das bereits renovierte Euregio Maas-Rhein Büro an der Gospertstraße zusammen 54 Millionen Euro kosten würden.
Das seien umgerechnet 2,1 Milliarden belgische Franken - sehr viel Geld für reine Repräsentationskosten.
Die Katze ist aus dem Sack
Am Mittwoch hatte Parlaments-Präsident Louis Siquet bekannt gemacht, dass der Umzug ins neue Parlament mit 22 Millionen Euro doppelt so viel kosten wird wie ursprünglich geplant.
In einem Jahr soll der Umbau des ehemaligen Sanatoriums beginnen.
brf