Bier ist Kulturgeschichte. So gesehen war das 'Musée de la vie wallone' ein willkommener Gastgeber für zehn Bierproduzenten aus der Provinz Lüttich. Die Brauer waren gekommen, um ihre Produkte vorzustellen. Darunter war auch Dominique Denis, der vor zwei Jahren in seinem Keller die Brauerei von Warsage gegründet hat: "An meinem 50. Geburtstag habe ich mir gesagt "jetzt oder nie". Also habe ich losgelegt. Das ist jetzt voll und ganz mein Beruf. Ich hoffe, dass ich im dritten Jahr auch schwarze Zahlen in meine Bilanzen schreiben kann. Die ersten beiden Jahre hat mich meine Frau durchgefüttert."
Andere Brauer sind da schon etwas weiter. Eine Viertel Million Bierflaschen verkauft einer der Produzenten bereits pro Jahr. Georges Schrouff von der Brauerei "La Botteresse" stellt sich mittlerweile die Frage, ob er auch ins Ausland exportieren soll. Eine Entscheidung, die weitere Investitionen zur Folge hätte. Eine Sache sei aber klar: "Das Produkt muss authentisch sein. Es darf gefallen oder nicht gefallen. Aber es muss seinen wahren Charakter manifestieren. Das macht auch den Unterschied im Vergleich zu den großen Bierkonzernen aus. Ich finde es gibt viele großartige Künstler unter meinen Kollegen. Wenn sie über ihr Bier sprechen, hört sich das genau wie bei einem Maler oder Bildhauer an."
Genau das suchen die Veranstalter der "Cité de la Biere". Die Besucher möchten einfach mehr darüber erfahren, was sie da eigentlich konsumieren. Zudem wächst das Interesse an Produkten aus der eigenen Region. Man sucht das Besondere statt Massenprodukte: "Das ist unsere Philosophie. Eine Art, mit dem Handwerk umzugehen. Interessante Produkte zu zeigen, die sich von der Masse abheben, bei dem auch das Preis-Leistungsverhältnis stimmt", erklärt Damien Polard von der "Cité de la Biere".
Mini-Brauereien aus Spanien und Frankreich waren Ehrengäste auf der diesjährigen Veranstaltung, die fast schon als Einführungskurs in Sachen Braukunst durchgeht.
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